Umbau:Aus der Garage wird eine Küche

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Die Maffei-Villa gehört zu den schönsten Gebäuden in Feldafing. Sie wurde 1901 nach den Plänen des Architekten Gabriel von Seidl gebaut. (Foto: Arlet Ulfers)

Der Besitzer der Villa Maffei in Feldafing will das ehemalige Gärtnerhaus umbauen

Von Otto Fritscher, Feldafing

Die Villa Maffei gehört zweifellos zu den ortsprägenden Gebäuden in Feldafing. Sie befindet sich seit einigen Jahren im Besitz eines Feldafinger Geschäftsmannes, der die 1901 von Baumeister Gabriel von Seidl geplante herrschaftliche Villa repräsentativ hergerichtet hat. Nun wird auch das ehemalige Gärtnerhaus auf dem Grundstück umgenutzt. Dort befanden sich lange Jahre die Umkleiden und Duschen der Fußballer und anderer Sportler, die im benachbarten Buchheim-Stadion trainiert und gespielt haben. Die entsprechende Vereinbarung mit der Gemeinde wurde vor Jahresfrist gekündigt, der Gemeinderat hat den Bau neuer, moderner Umkleiden beschlossen.

Nun soll aus den Umkleidekabinen eine Orangerie werden, und die vorhandene Garage soll zu einer Küche umgebaut werden. Zudem will der Besitzer eine dritte Gaube in das Dach des denkmalgeschützten Gebäudes einbauen. "Warum braucht man neben der Orangerie eine Küche?", wunderte sich zwar Nandl Schultheiß (CSU), aber dennoch wurden die Umbaumaßnahmen am Gärtnerhaus einstimmig genehmigt, nur bei der zusätzlichen Gaube ging die Abstimmung ganz knapp aus.

In der Sitzung am Dienstagabend wurde auch die Erneuerung der Tartanbahn im Stadion beschlossen. Besonderheit: Die Laufbahn wird nicht den üblichen roten Belag erhalten, sondern einen grünen. Dies hatte sich der Besitzer der Maffei-Villa gewünscht. "Er kommt auch für die Mehrkosten auf", erklärte Bürgermeister Bernhard Sontheim den verdutzten Gemeinderäten.

Die Villa steht an Stelle eines 1839 erbauten Landhauses, das 1844 in den Besitz des Unternehmers Joseph Anton von Maffei (1790-1870) gelangt war. Sein Neffe Hugo hatte als Universalerbe die Villa 1901 gebaut, sie gehörte bis 1937 der Familie. Danach zog die Nationalsozialistische Oberschule ein, 1951 übernahm der Freistaat das Haus, in dem später die Buchheim-Stiftung residierte.

© SZ vom 20.09.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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