Umbau:Aus Alt wird Neu

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Seit 20 Jahren steht das frühere Kaufhaus Steinhauser in der Uttinger Ortsmitte leer. (Foto: Arlet Ulfers)

Greifenberger Architekten wollen das ehemalige Kaufhaus Steinhauser in Utting sanieren

Von Peter Bierl, Utting

Das Kaufhaus Steinhauser im Zentrum Uttings wird saniert. Die historische Bausubstanz bleibt erhalten. Im Erdgeschoss des Hauptgebäudes und im Zwischenbau sollen ein Architekturbüro und im Nebenhaus eine Wein- und Designhandlung untergebracht werden. In den Obergeschossen sollen Wohnungen eingerichtet werden. Der Gemeinderat stimmte einer Bauvoranfrage zu. "Es ist gut, dass sich der Schandfleck endlich entwickelt, und zwar zum Positiven", sagt Bürgermeister Josef Lutzenberger (Grüne).

In Utting herrsche Erleichterung darüber, dass der Gebäudekomplex in der Bahnhofstraße, der aus drei Häusern besteht und seit 20 Jahren leer steht, wieder belebt wird, berichtet Lutzenberger. Zwar gab es immer wieder mal Interessenten mit Vorschlägen, allerdings wurde nichts verwirklicht. Der Bürgermeister hatte die Aufstellung eines Bebauungsplanes sowie einer Veränderungssperre auf die Tagesordnung setzen lassen. Für den Fall, dass dem Gemeinderat das Projekt nicht gefallen hätte, wäre das eine Handhabe gewesen, um etwa einen Abriss zu blockieren.

Das Anwesen wurde 1895 von Leonhard Rech, einem Zinngießer und Bürgermeister von Utting errichtet. 1913 erwarb der Kaufmann Remigius Steinhauser das Gebäude. In den frühen 1930er-Jahren wurde ein Anbau ergänzt, in dem einige Zeit örtliche Bankfilialen residierten. 1952 entstand auf der Ostseite ein weiteres Haus, wobei das Erdgeschoss für einen Friseursalon konzipiert war. Zur gleichen Zeit wurde der markante Turm des Altbaus entfernt, der auf historischen Fotos zu sehen ist.

Die Neugestaltung hat das Architekturbüro Sunder-Plassmann aus Greifenberg entwickelt. Zu den prominenten Projekten dieses Büros zählt der Umbau des denkmalgeschützten Bahnhofs in Feldafing, der heute als Rathaus und Veranstaltungsort genutzt wird. Die Architekten gehören dem Wessobrunner Kreis an. Sie verhandeln derzeit mit den Eigentümern über einen Kauf des Anwesens in Utting.

Bei den geplanten Umbauten bleiben die Gebäude erhalten. Am Haupthaus, das nicht unter Denkmalschutz steht, soll der Turm wieder aufgebaut werden. Hinter dem Haus befindet sich ein kleiner Anbau, in dem eine Art Etagentoilette untergebracht war. Dieser Teil soll abgerissen und neugebaut werden, so dass alle Wohnungen ein modernes kleines Bad erhalten, sagte Bettina Sunder-Plassmann der SZ. Im rückwärtigen Teil des etwa 1300 Quadratmeter großen Grundstücks entsteht ein Neubau auf einer Grundfläche von 98 Quadratmetern mit Atelier im Erdgeschoss und Wohnung im ersten Stock. Wann der Umbau beginnt, hängt davon ab, wann eine Baugenehmigung vorliegt. Zu den Kosten des Projekts wollte sich Sunder-Plassmann nicht äußern.

© SZ vom 04.04.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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