Im Tutzinger Gehwegstreit an der Oskar-Schüler-Straße hat jetzt erneut Ex-Bürgermeister Stephan Wanner das Wort ergriffen. Er sehe seine Frau und sich "zu unserem Verdruss erneut einer üblen Kampagne ausgesetzt, die die Gemeinde und der Bürgermeister gegen uns fahren", teilte der Rechtsanwalt am Montag in einer Stellungnahme mit. Die Sicherheit aller Menschen in Tutzing sei "ein hohes Gut, das auch uns am Herzen liegt". Allerdings sei es Sache der Gemeinde, die Sicherheit auf Gemeindestraßen zu gewährleisten. Und jeder könne auch in Zukunft den bestehenden Bürgersteig auf der Nordseite der Oskar-Schüler-Straße benutzen.
Wanners Gattin hatte kurz vor Schulbeginn den seit 50 Jahren bestehenden Gehweg vor ihrem Haus an der Südseite der Straße abgeriegelt. Begründung: die 65 Quadratmeter seien nie an die Gemeinde abgetreten worden, eine Bauerlaubnis nie erteilt, nie auch nur ein Pfennig oder Cent an Gegenleistung bezahlt worden. Ein Kaufangebot der Gemeinde über 2500 Euro lehnten Wanners als zu gering ab. Im Mai untersagte Wanner im Namen seiner "Mandantin", seiner Frau Beatrice Rösch-Wanner, den Privatgrund weiter zu nutzen. Bürgermeister Rudolf Krug ordnete daraufhin vor der Absperrung einen Ersatzgehweg an. Er machte auch keinen Hehl aus seinem Unverständnis über die Vorgehensweise seines Amtsvorgängers. Wanner wiederum spricht von "übler Stimmungsmache" und dem "untauglichen Versuch des Bürgermeisters Krug, sein eigenes Versagen zu cachieren". Man habe der Gemeinde mehr als drei Monate Zeit gegeben, die neue Verkehrslage zu berücksichtigen. Offensichtlich habe der Bürgermeister die Angelegenheit "verschlafen". Krug verweist darauf, dass auf Wanners Drängen in dessen Ära der "Rote Teppich" - eine Querungshilfe der Oskar-Schlüter-Straße an der Sparkasse - entfernt worden sei. Damit Passanten künftig sicher über die Straße kommen, werde eine zusätzliche Fußgängerampel installiert.