Tutzing:Volle Ladung

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Alles elektrisch: Geschäftsleiter Marcus Grätz und die Tutzinger Bürgermeisterinnen Elisabeth Dörrenberg und Marlene Greinwald präsentieren das neue Elektroauto und das E-Bike der Gemeinde. (Foto: Nila Thiel)

Rathausangestellte fahren jetzt Elektroauto und E-Bike

Von Manuela Warkocz, Tutzing

Großer Bahnhof für zwei kleine, aber feine neue Dienstfahrzeuge im Tutzinger Rathaus: Gleich beide Bürgermeisterinnen, Elisabeth Dörrenberg (CSU) und Marlene Greinwald (Freie Wähler), sowie Geschäftsleiter Marcus Grätz präsentierten am Dienstag offiziell das Elektroauto und ein E-Bike, mit denen jetzt alle Rathausmitarbeiter - bis auf Auszubildende - auf Dienstfahrt gehen können. Das Aufladen läuft allerdings noch ziemlich improvisiert. In Arbeit ist ein Netz von Elektro-Ladestationen, das nächstes Jahr in Tutzing allen Bürgern zur Verfügung stehen soll.

Ein neues Auto fürs Rathaus war offenkundig kein Luxus. Der zwölf Jahre alte Golf Variant "lief nur noch auf zwei, drei Gängen", erinnert sich die amtierende Bürgermeisterin Dörrenberg. Wenn schon neu, dann aber ein Elektroauto, war man sich einig. Allerdings kamen 35 000 Euro für einen E-VW-Golf oder 50 000 Euro für den BMW i3 Grätz zufolge nicht in Frage. Glücklich schätzte man sich daher über das Gesamtpaket, das die Firma Wunjoo GmbH in Starnberg geschnürt hat. Das Vorreiter-Unternehmen in Sachen Elektromobilität im Landkreis offerierte einen Elektro-Renault Zoe plus ein E-Bike für 20 000 Euro. Dazu kommen 60 Euro Monatsmiete für die Batterie. Grätz zeigt sich begeistert über den neuen Wagen: "Vollausstattung samt Navi, Rückfahrkamera und eine Reichweite von 140 Kilometern." Das genüge für die Strecken in die Ortsteile, zum Landratsamt oder zu Verbandsversammlungen, wie man seit dem Start des Autos vor zwei Monaten habe feststellen können. Geladen wird der neue, weiße Kleinwagen momentan in der alten Rathausgarage mit 230 Volt, was acht Stunden dauert. Nächstes Jahr soll eine Doppelgarage mit Schnellladestation gebaut werden. Beabsichtigt ist auch, kleinere Fahrzeuge des Bauhofs künftig durch E-Fahrzeuge zu ersetzen.

Noch auf die Initiative des verstorbenen Bürgermeisters Rudolf Krug (ÖDP) geht die Anschaffung des elektrischen Fahrrads zurück. Mitarbeiterin Lisa Gollwitzer, die oft hinunter an den See zum Ortsmuseum muss, freut sich darüber. Aber auch Marlene Greinwald, die für das Amt der 1. Bürgermeisterin kandidiert, nutzt das Rad gern im Ort mit seiner häufigen Hanglage und seltenen Parkplätzen.

2018 soll es im Rahmen des Landkreis-Gesamtkonzeptes weitere, öffentliche E-Ladestationen in Tutzing geben, unter anderem an der Evangelischen Akademie. Bislang kann man sein Auto an der Akademie für Politische Bildung und am Golfplatz anstecken.

© SZ vom 22.11.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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