Wirbelsäulen-OPs:Tutzinger Chefarzt ist neuer Experte

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Professor Rudolf Beisse, Chefarzt des Tutzinger Benedictus-Krankenhauses, ist Spezialist für Probleme an der Wirbelsäule. (Foto: oh)

Professor Rudolf Beisse ist Mitglied des Zweitmeinungsportals

Ein Bandscheibenvorfall. Soll man sich operieren lassen oder nicht? Ein starker Anstieg an Wirbelsäulenoperationen hat in den vergangenen Jahren immer wieder die Frage nach deren Notwendigkeit im Einzelfall aufgeworfen. Entsprechend wichtig erscheint es heute Rückenpatienten wie Ärzten, eine zweite Meinung einzuholen. Hier bietet die Deutsche Wirbelsäulengesellschaft (DWG) mit einem eigenen Zweitmeinungsportal Hilfestellung. In diesem ist jetzt auch der Tutzinger Chefarzt Professor Rudolf Beisse Mitglied.

"Die Aufnahme in das Zweitmeinungsportal der Fachgesellschaft empfinde ich als große Ehre", so Beisse. Der Chefarzt des Wirbelsäulenzentrums am Benedictus Krankenhaus Tutzing ist einer von sechs Experten in Bayern, die Teil der DWG-Qualitätsmaßnahmen sind. Den Wunsch der Öffentlichkeit nach größerer Transparenz im Bereich der Wirbelsäulenchirurgie - ursächlich für die Einrichtung derartiger Portale - kann er absolut nachvollziehen. "Auf der einen Seite werden die Menschen heutzutage immer älter, hegen gleichzeitig aber den Anspruch an eine größere Mobilität." Hinzu kämen die voranschreitende Spezialisierung der Medizin und die großen Fortschritte, die im Bereich der Wirbelsäulenchirurgie gemacht würden. Je größer der Heilungserfolg, umso leichter die Entscheidung für eine Operation, die vor einigen Jahren vielleicht noch ein höheres Risiko geborgen hätte, erklärt er Faktoren, die für die steigenden Operationszahlen sprechen.

Auf der anderen Seite gebe es aber eben auch Fälle, in denen eine konservative Therapie genauso zum Heilungserfolg geführt hätte. Deshalb müsse man Behandlungen selbstverständlich immer wieder kritisch hinterfragen - das Zweitmeinungsportal der Deutschen Wirbelsäulengesellschaft habe sich hier als wichtiges Werkzeug etabliert. Wer es nutzen will, gelangt auf der Internetseite der Fachgesellschaft über einen Link zu einer Deutschlandkarte, auf der die Standorte der Teilnehmer inklusive Kontaktdaten sowie Schwerpunkten angezeigt werden unter www.dwg.org/zweitmeinungsportal/. Per Klick kann der Patient ein Formular ausfüllen, das direkt an die gewünschte Einrichtung gesendet wird. Hier setzen sich dann Experten noch einmal im Detail mit dem Fall auseinander und geben ihre Meinung zu einer optimalen Behandlung ab, damit das Volksleiden "Rückenschmerz" nicht mehr Fragen aufwirft als unbedingt nötig.

© SZ vom 07.01.2016 / manu - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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