Tutzing:Refugium Beringer Park etabliert sich

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Neues Hospizzentrum in Tutzing sucht noch ehrenamtliche Helfer

Von Lilly Werny, Tutzing

Egon Gniwotta sitzt in einem giftgrünen, automatischen Liegestuhl und fährt die Lehne herunter. Der 77-Jährige ist Gesellschafter des Refugiums Beringer Park in Tutzing. Die automatischen Sitz- und Liegestühle hat das Hospizzentrum mit Spendengeldern der Stiftung zur Förderung der Palliativ- und Hospizversorgung Tutzing gekauft. Eine Spende von 32 200 Euro hat die Stiftung dem Hospizzentrum übergeben. Zuvor hat das Refugium zwei weitere Spenden von 7000 Euro und 5000 Euro erhalten. Gniwotta erklärt, warum die Sessel so wichtig für die Patienten sind: "Man kann die Menschen so endlich aus der ewig liegenden Position herausholen. Eine Bewegungstherapie ist damit ebenfalls möglich."

Von dem Spendengeld hat die Einrichtung auch Betten gekauft. Kurse für künftige ehrenamtliche Helfer werden damit ebenfalls bezahlt. Die Stiftung wurde gegründet, um die nötigen Spenden für das Refugium aufzutreiben. Die Gelder stammen überwiegend von einzelnen Personen, aber auch von Vereinen und Organisationen. "Wir sind auf die Stiftung und die Spenden angewiesen", sagt Gniwotta.

Erst im Juli 2015 hat das Refugium Beringer Park eröffnet. Drei von zwölf Plätzen sind zur Zeit belegt, doch Gniwotta ist sicher, dass sich das in wenigen Wochen ändern wird. "Die Nachfrage besteht, es haben bereits Leute angefragt, die bald zu uns kommen möchten", sagt er. Dann werden auch die ehrenamtlichen Helfer eingesetzt, die zum Teil noch ausgebildet werden. Bisher haben sich etwa 30 Freiwillige gemeldet, sagt Gniwotta, man sucht aber immer nach weiteren Helfern.

Die Zimmer sind bereits fertig eingerichtet mit Bett, Liegesessel und Stühlen für Angehörige. Der Boden ist aus hellem Holz, farbenfrohe Bilder von Tutzinger Künstlern hängen an den Wänden. Es gibt einen Balkon mit Blick ins Grüne.

Auch die medizinische Ausstattung ist laut Gniwotta sehr gut. Zwei weitere Rollstühle wären aber nicht schlecht, auch alltägliche Gegenstände wie Medizinschränke braucht das Refugium noch. Zudem sind ein paar Betten schon älter und müssen irgendwann gegen neue ausgetauscht werden. Egon Gniwotta geht davon aus, dass auf lange Sicht noch etwa 100 000 Euro in die Einrichtung investiert werden müssen.

© SZ vom 11.09.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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