Große Freude bei den 20 Ehrenamtlichen der Tutzinger BRK-Bereitschaft: Endlich können die Helfer vor Ort mit einem neuen Einsatzfahrzeug zu Notfällen eilen. "Unser 13 Jahre altes Auto war sehr störanfällig, sprang manchmal schon gar nicht mehr an. Eine Katastrophe", so Bereitschaftsleiter Marcus Lauber. Weil ein ganz neues Auto nicht zu stemmen gewesen wäre, erklärte sich BRK-Kreisgeschäftsführer Jan Lang bereit, auf seinen Dienstwagen zu verzichten. Der Audi A4 Avant wurde nach Auskunft der Geschäftsstelle für 15 000 Euro umgebaut. Diesen Betrag konnte man dank vieler Spender und Unterstützer zusammentragen. Das Auto verfügt jetzt über eine moderne Ausstattung wie einem Schwerlastaufzug für die Notfallmaterialien. Die Helfer vor Ort werden bei Notfällen von der Rettungsleitstelle gleichzeitig mit dem Notarzt und dem Rettungsdienst alarmiert. Aufgrund ihrer Ortskenntnisse sind sie wertvolle Minuten vor dem regulären Rettungsdienst vor Ort und leisten effektive Hilfe. Im Jahr 2016 leisteten die Tutzinger Helfer 412 Einsätze - ein neuer Rekord in der stetig wachsenden Gemeinde. 135 Mal galt es, chirurgische Notfälle wie Knochenbrüche zu bewältigen, 257 internistische Einsätze wie Herzinfarkte waren darunter und sechs psychiatrische Notfälle.
Marcus Lauber übernahm kürzlich die Bereitschaftsleitung von Dr. Paul Geschwendt ab. Dessen Sohn Ulrich Geschwendt und Tobias Wegl sind die neuen Stellvertreter. Lauber will das Hauptaugenmerk in seiner Amtszeit jetzt, nachdem sich das Fahrzeugproblem gelöst hat, auf die desolate Raumsituation richten. Im Standort in der BRK-Alm an der Traubinger Straße kommt teilweise die Decke herunter. Alles sei so marode und beengt, "dass wir dort keine Kurse mehr abhalten dürfen", beklagt der 29-Jährige, der im Hauptberuf bei einem namhaften Autovermieter arbeitet. Gerne würde die Bereitschaft eine eigene Jugendgruppe aufbauen. Aber dazu müssten die Rotkreuzler über geeignete Räume verfügen.