Die Kerzen, die Akademiedirektorin Ursula Münch gespendet hat, besänftigten offenbar den Wettergott: Beim Gartenfest der Akademie für Politische Bildung in Tutzing zogen die dunklen Wolken über dem Starnberger See vorbei. Allerdings war es am Freitag für ein Sommerfest reichlich frisch, was nicht nur die Hausherrin in ein wärmendes Dirndl samt Janker schlüpfen ließ. Münch begrüßte 350 Gäste aus Politik, Wissenschaft, Medien, Justiz, Bundeswehr und Konsularischem Corps. Das Stelldichein am See genossen unter anderen der Vizepräsident des Bundestages, Johannes Singhammer, die Landtagsabgeordneten Otmar Bernhard (CSU), Andreas Lotte (SPD) und Michael Piazolo (Freie Wähler). Nicht weit hatten es die ehemalige Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger und der frühere Bayerische Wirtschaftsminister Martin Zeil aus Gauting. Landrat Karl Roth gehört ebenso zu den Stammgästen wie Tutzings Bürgermeister Rudolf Krug. Als direkter Nachbar schaute diesmal Peter Maffay mit seinem Sohn Yaris vorbei. Münch wünscht sich eine Kooperation mit dem Sänger, so wie sie wie mit Polizeipräsident Wilhelm Schmidbauer und dem früheren Präsidenten des Bundesverfassungsgerichts, Hans-Jürgen Papier, existiert.
In ihrer Ansprache schlug Akademie- Direktorin Münch kritische Töne an. Sie zog Parallelen zwischen der Debatte über die Zukunft der Europäischen Union und der so genannten Flüchtlingskrise. Beide hätten "mit Enttäuschung und vor allem mit falschen Erwartungen zu tun". Die Währung für mehr gemeinschaftliches Vorgehen angesichts globaler Bedrohungen sei eben auch: "Verzicht auf einen Teil der nationalen Souveränität". Nicht nur darüber kam man am Bufett und bei Gegrilltem locker miteinander ins Gespräch, hübsch begleitet vom Jazz-Trio Raphael Dalfinger, Valentin Renner und Luca Zambito.