Tutzing:Meisterwerke auf 85 Quadratmetern

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Gruppenbild mit Amor: das Tutzinger Museums-Team. (Foto: Franz Xaver Fuchs)

Zum fünfjährigen Bestehen zeigt das Tutzinger Ortsmuseum Teile aus der Sammlung von Guido Dessauer

Von Gerhard Summer, Tutzing

"Klein und fein" heißt die Ausstellung, klein und fein ist auch das Haus selbst, das die Meisterwerke aus der Sammlung des Physikers und Buntpapierfabrikanten Guido Dessauer (1915 bis 2012) zeigt. Vor fünf Jahren war das Tutzinger Ortsmuseum an einem der schönsten Flecken der Gemeinde, dem Thomaplatz, eröffnet worden. Die Idee, eine verfallene Schule zum Ausstellungsraum zu machen, hatte Altbürgermeister Peter Lederer, der damalige Kulturreferent Gernot Abendt begleitete den Umbau und ist dem Projekt bis heute treu geblieben. Und obwohl das renovierte Gebäude gerade mal 85 Quadratmeter umfasst und die Öffnungszeiten eher begrenzt sind, hat das Museum "Karriere gemacht", wie es Bürgermeister Rudolf Krug formulierte.

Seit Mai 2010 sind nämlich 15 Sonderausstellungen präsentiert worden, die mehr als 8500 Besucher anlockten. Zwei Retrospektiven galten den Malern Walter Becker und Paul Kleinschmidt. Das Museum erinnerte an das Sängerehepaar Heinrich und Therese Vogl, zwei berühmte Wagner-Interpreten, gab Weihnachtskrippen aus Obertraubing Quartier und lud zum "Postkartenstreifzug über 120 Jahre" ein. Nun feierten Krug, Abendt, der Geschäftsführende Rathausbeamte Marcus Grätz, der das Haus leitet, Museumsreferentin Brigitte Grande und der Weilheimer Museumschef Tobis Günthner das fünfjährige Bestehen. Ein kleines, feines Jubiläum, wenn man so will.

Sie eröffneten auch die neue Ausstellung, die "eine vielen Bürgern bisher unbekannte Facette unserer Ortsgeschichte zeigt", wie Krug sagte. Zu sehen sind nämlich Exponate aus der Kollektion des Kunstmäzens und Honorarprofessors Dessauer, der mit seiner Familie von 1980 bis 2012 in Tutzing lebte und leidenschaftlich Vorarbeiten zu Statuen und anderen Skulpturen sammelte: sogenannte Bozetti und Modelli. Erstere sind skizzenhafte plastische Entwürfe von Bildhauern, die vor allem in den Werkstätten des Barock und Rokoko üblich waren. Ihr Reiz: Sie machen den Blick über die Schulter des Künstlers möglich. Letztere sind sorgfältiger ausgearbeitete Stücke, die als Präsentationsmodelle dienten. Die Schau umfasst Arbeiten von der Mitte des 17. Jahrhunderts bis in die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts.

Die Ausstellung im Museum an der Graf-Vieregg-Straße 14 dauert bis 25. Oktober. Die Öffnungszeiten: Mittwoch, Samstag, Sonn- und Feiertage 13 bis 17 Uhr.

© SZ vom 27.05.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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