Weil die Gemeinde seit einem Dreivierteljahr kein Bürgerforum mehr zur Umgestaltung der Tutzinger Hauptstraße anbot, ergriffen jetzt die Ortsvorsitzenden von Bund Naturschutz und ADFC, Günter Schorn und Martin Held, die Initiative. Aus einem Informationsabend im Roncallihaus samt regem Austausch mit mehr als 30 Teilnehmern gingen konkrete Wünsche und Forderungen hervor. So sieht BN-Sprecher Schorn zwar in Tutzing grundsätzlich ein "Netz der Grünen Achsen", der Ort sei grüner als vor zehn Jahren. Allerdings fehlte gerade an der Tutzinger Hauptstraße in der Ortsmitte ein wichtiger Strang. Bäume seien wichtig für die gewünschten Plätze zum Ausruhen und Verweilen.
Der ADFC möchte die maximale Geschwindigkeit in der Ortsmitte - ein Raum, der von Fußgängern, Radlern und Autofahrer geteilt werden soll - am liebsten auf 30 km/h reduziert sehen, mindestens jedoch auf 40 km/h. Er verweist dazu auf die aktuelle Rechtslage: Innerorts ist auch auf Staatsstraßen und Bundesstraßen ein entsprechendes Tempolimit zulässig. Tutzinger Gewerbetreibende bedankten sich bei der anwesenden Bürgermeisterin Marlene Greinwald für den erzielten Kompromiss bei der Zahl der Parkplätze. Für sie sind aber auch Ladezonen wichtig und Bereiche, wo Postdienste ihr Fahrzeug abstellen können. Claus Piesch vom ADFC, auch Vorsitzender des Kreisjugendrings, forderte, dass Jugendliche mehr einbezogen werden müssten, etwa direkt an den Tutzinger Schulen. Schließlich gehe es um die Gestaltung für Jahrzehnte.
Der Baubeginn für den Umbau der Tutzinger Hauptstraße ist indes weiter offen. Noch immer haben sich Straßenbauamt Weilheim und Abwasserzweckverband nicht geeinigt, wer im Untergrund welche Kosten übernimmt. Daher gab es bislang noch keinerlei Ausschreibung, wie in der jüngsten Sitzung de Gemeinderats zu erfahren war. Im Rathaus hofft man dennoch auf einen Start der Straßensanierung in diesem Sommer, was allerdings sehr ungewiss erscheint.