Tutzing:Höhere Gebühren für Friedhöfe

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Gemeinde muss Unterdeckung in Höhe von 314 000 Euro ausgleichen

Von Manuela Warkocz, Tutzing

In Tutzing steigen kontinuierlich die Preise für Immobilien - das betrifft aber nicht nur die Lebenden, sondern auch die Toten. Für Gräber und Bestattungen auf den Tutzinger Friedhöfen werden künftig teilweise deutlich höhere Gebühren fällig. Die Preise für die letzte Ruhestätte fallen in der vom Gemeinderat beschlossenen neuen Satzung unterschiedlich aus für den Alten Friedhof am See, den Neuen Friedhof an der Heinrich-Vogl-Straße, den Waldfriedhof an der Kustermannstraße und den Neuen Friedhof Traubing.

Das hänge mit unterschiedlich langen Liegezeiten und einer teils schwierigen Bodenbeschaffenheit an den Friedhöfen, etwa am See, zusammen, teilte die Verwaltung mit. Für ein Einzelgrab steigen die Jahresgebühren am Alten Friedhof von 28 auf 42 Euro, am Waldfriedhof von 55 auf 63 Euro in Traubing von 41 auf 63 Euro. Wer gleich für 30 Jahre ein Einzelgrab bezahlen will, muss zwischen 951 Euro (Traubing) und 1902 Euro (Neuer Friedhof, Waldfriedhof) aufwenden. Am teuersten kommt ein Vierfach-Grab am Neuen Friedhof, das kostet für 30 Jahre 6795 Euro. "Für Einkommensschwächere stattliche Summen", befand Thomas von Mitschke-Collande. Bürgermeisterin Marlene Greinwald stellte unbürokratische Einzellösungen in Aussicht.

Die Gemeinde müsse auch in diesem Bereich kostendeckend wirtschaften, ähnlich wie beim Wasser, rechtfertigt die Verwaltung die Anhebung. Sie ist Ergebnis eines verpflichtenden Kalkulationsgutachten, das der Bayerische Kommunale Prüfungsverband in Tutzing für die Jahre 2012 bis 2017 im Nachhinein gemacht hat und in einer Vorkalkulation für die Jahre 2019 bis 2022. Dabei stellte sich eine Unterdeckung von 314 000 Euro heraus. Gründe sind unter anderem, dass es weniger Beerdigungen und mehr Urnenbeisetzungen gegeben hat. In den nächsten Jahren müsse man Leichenhäuser sanieren, so Rathausgeschäftsführer Marcus Grätz, unter anderem Dach und Vorplatz des Traubinger Leichenhauses. Am Waldfriedhof und in Traubing sollen Urnenfelder angelegt werden, wo ein Schild an zentraler Stelle die Namen der Verstorbenen aufführt. Warum Gräber am Alten Friedhof nahe dem See - eigentlich eine begehrte Lage in Tutzing - relativ günstig sind, erklärt die Bürgermeisterin damit, dass der denkmalgeschützt sei. Teilweise müsse man alte Grabsteine übernehmen und pflegen. Schon vor geraumer Zeit hat der Gemeinderat festgelegt, dass am Alten Friedhof nur zur Ruhe gebettet werden kann, wer mindestens 20 Jahr in der Seegemeinde gelebt hat.

© SZ vom 11.10.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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