Tutzing:Gute Geschäfte

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Der Tutzinger Wochenmarkt ist ein Magnet und wird erweitert

Einkaufen, Bekannte treffen, hier und da was probieren - der Markt am Samstag vor dem Tutzinger Rathaus ist seit mehr als 20 Jahren ein Magnet. Aber nicht nur bei den Bürgern ist der Wochenmarkt zwischen 7 und 13 Uhr beliebt. Auch Fieranten kommen gern in die Seegemeinde. Denn die Geschäfte mit frischer Ware laufen hier gut. Marktbeschicker stehen Schlange, das Rathaus führt eine Warteliste. Jetzt soll der Markt behutsam erweitert werden, wobei das Augenmerk auf regionale Anbieter gelegt werden soll. Im jüngsten Hauptausschuss beschlossen die Gemeinderäte daher auch, prüfen zu lassen, ob der Markt auf dem Parkplatz am Rathaus oder auf der Lindl-Wiese mehr Platz erhalten könnte.

Zwölf Standlbetreiber kommen das ganze Jahr über Samstags nach Tutzing, dazu zwei saisonale Verkäufer zwischen April und Oktober, die unter anderem eigene Äpfel und Zwetschgen, beziehungsweise Spargel und Beeren anbieten. Letzterer möchte nun dauerhaft auf den Markt kommen. Seinen Antrag habe er sogar mit Unterschriftenlisten von Kunden bekräftigt, wie Bürgermeister Rudolf Krug darlegte. Seine Stellvertreterin Elisabeth Dörrenberg (CSU) sieht da freilich "ein Gerechtigkeitsproblem", auch weil mehrere Händler sich inzwischen schon eigenmächtig ausgebreitet hätten und zwei, statt einer Reihe okkupiert hätten. Es gehe schon jetzt sehr eng zu, für Kinderwagen und Rettung sei kaum ein Durchkommen.

Verstärkt wird das Gedränge, wenn Leute, wie von der Dritten Bürgermeisterin Marlene Greinwald (FW) beobachtet, ihr Auto mit Warnblinkanlage direkt vor dem Markt abstellten und dann seelenruhig zum Einkaufen gingen. Geschäftsleiter Marcus Grätz kündigte an, dass die Verwaltung künftig genauer die Ausdehnung der jeweiligen Stände kontrollieren werde. Georg Schuster (ÖDP) schlug vor, dass Händler, die mehr Fläche okkupierten, auch mehr zahlen sollten. Zudem sollten Händler bevorzugt werden, die selbst in der Region anbauen. Das tun die wenigsten, sondern kaufen Waren dazu, weil in der Region etwa keine Kartoffel wachsen. Der Spargelverkäufer von außerhalb darf nun seine eigenen Kartoffel feilbieten. Aber auch künftig soll auf Vielfalt geachtet werden, gaben die Räte der Verwaltung mit auf den Weg. Das könnten auch durchaus mehrere Obsthändler sein, befand Wolfgang Behrens-Ramberg: "Da strengt sich dann jeder an." Thomas Parstorfer würde sich einen lokalen Fischhändler wünschen. Er schlug auch vor, die Lindlwiese gegenüber dem Rathaus leicht zu befestigen und dem beliebten Markt dort mehr Raum zu geben. Dort könnte es jedoch problematisch sein, den Abfall aufzusammeln, der am Ende eines Marktvormittags liegen bleibt.

© SZ vom 21.10.2015 / manu - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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