Tutzing:Freundliche Toiletten

Öffentliche Toiletten lösen immer wieder zwiespältige Reaktionen aus. Wenn's pressiert, ist man froh, eine zu finden. Ist sie verdreckt, hinterlässt das sicher keinen guten Eindruck. Was das stille Örtchen an Tutzings Brahmspromenade angeht, griff Gemeinderat Wolfgang Marchner (Bürger für Tutzing) kürzlich gar zu drastischen Worten. Er sprach im Plenum von "Dritte-Welt-Standard", der das Image des Ortes beschädige. "So etwas können wir uns nicht leisten", befand Marchner. Von der Rathausverwaltung war zu hören, dass sich zwar eine eigens beauftragte Reinigungsfirma kümmere. "Aber nach zehn Minuten schaut's wieder aus", hält Geschäftsleiter Marcus Grätz rücksichtlosen Nutzern vor. Weitere öffentliche WCs stehen am Thomaplatz, während der Öffnungszeiten am Waldfriedhof und Neuen Friedhof, im Außenbereich des Süd- und Nordbads, im Rathaus, im Tengelmann Supermarkt, in der Würmseehalle und barrierefrei im Fischergassl, Roncallihaus und im Ortsmuseum zur Verfügung.

Der örtliche Förderverein für Tourismus hat sich Gedanken gemacht, wie Gästen und Einheimischen im Bedürfnisfall noch besser geholfen werden kann. Er initiierte die Aktion "freundliche Toilette". 15 Tutzinger Gastbetriebe stellen ihre Toiletten während der Öffnungszeiten zur Verfügung - ohne Verzehrzwang. So muss keiner in Not mit scheelen Blicken rechnen, wenn er auf's Klo huscht. Die Betriebe sind mit einem Aufkleber gekennzeichnet. Ein Flyer mit allen Lokalen, die mitmachen, ist in der Gäste-Information erhältlich.

© SZ vom 20.02.2017 / manu - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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