Tutzing:Forum für Begegnungen

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Der Trommelworkshop im evangelischen Gemeindezentrum Tutzing mit Erik Berthold (re.). (Foto: Franz Xaver Fuchs)

Kunstprojekt "Tutzinger Gesichter" steht auch Flüchtlingen offen

Von Klara Weidemann, Tutzing

Kunst als Ausgleich: Bei wöchentlichen Schauspielworkshops im evangelischen Gemeindehaus bietet die Schauspielerin Christine Adler Tutzingern die Möglichkeit, sich künstlerisch auszuprobieren und gegenseitig in Kontakt zu kommen. Auch Flüchtlinge sind willkommen. Unter dem Titel "Tutzinger Gesichter" soll zum Abschluss des Projektes ein Theaterstück erarbeitet und vorgeführt werden. Darin enthalten: Tanz, Gesang und Musik.

"Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass Kunst hilft, wenn es einem persönlich nicht so gut geht", berichtet die Verantwortliche des Workshops, Christine Adler. Bei verschiedenen Festen habe sie bereits beobachtet, dass Flüchtlinge sich mit Tanz und Musik gerne ausdrückten - speziell, wenn der sprachliche Ausdruck im fremden Deutsch noch nicht so gut funktioniere. Deshalb wollte sie eine Plattform bieten, auf der sich Tutzinger und Flüchtlinge begegnen und gemeinsam künstlerisch ausleben können.

Beim zweiten Workshoptreffen, die jeden Montag (außer feiertags) stattfinden, waren Jeannette und Erik Berthold vom Acoustic Corner aus Oberpfaffenhofen zu Gast. Es ging um Rhythmus, den Körper als Instrument und Trommeln: Von Djemben über Kachons zu Tamburins konnten die zehn Teilnehmer (darunter sechs Kinder) alle Instrumente ausprobieren.

Trotzdem wünscht sich Workshopleiterin Christine Adler noch mehr Interessierte. "Die Tutzinger sind ja sehr engagiert in der Flüchtlingsarbeit, geben zum Beispiel viele Sprachkurse. Genau solche Leute möchte ich ansprechen, damit sie mit ihren Schülern hier in den Workshop kommen", sagt Adler. Neben den "Pflicht"-Kursen wolle sie einen zwangloseren Raum bieten, in dem der Spaß im Mittelpunkt steht. "Unser Angebot richtet sich speziell an Mütter mit Kindern", so Adler.

Entstanden war die Idee zum Projekt vor einem viertel Jahr im ökumenischen Unterstützerkreis Tutzing. Die evangelische Pfarrerin Ulrike Wilhelm hatte den Workshop daraufhin möglich gemacht, indem sie die Gemeinderäume ihrer Kirche zur Verfügung stellte. Beim nächsten Treffen, am 4. April, von 16 Uhr an, werden Bewegungen und Tanz im Zentrum stehen. "Rhythmuselemente sind ja auch im arabischen Raum sehr wichtig", sagt Adler dazu.

© SZ vom 23.03.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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