Tutzing:Flüchtlinge als Schulweghelfer

Ein freies Wlan-Netz für die Flüchtlinge und eventuell Einsätze als Schulweghelfer - das sind die Vorschläge von Bernd Pfitzner (Grüne), die in der Sitzung des Gemeinderates zur Sprache kamen. Bürgermeister Rudolf Krug schilderte kurz seine Eindrücke von den ersten Tage in der Zeltunterkunft am alten Volksfestplatz und von der großen Hilfsbereitschaft vieler Tutzinger: "Alles läuft dort ganz ruhig." Die 48 Plätze für Familien mit Kindern seien Anfang der Woche fast voll gewesen. In der Männer-Unterkunft mit 80 Plätzen seien etwa 15 Männer angekommen. Einzig beim Temperatursturz von Samstag auf Sonntag gab es Alarm. Von der Unterkunft in der Rot-Kreuz-Alm ereilte Krug ein Anruf: "Die Leute frieren wie die Schneider." Sofort wurden Decken organisiert und ausgegeben. Weil derzeit dringend Schulweghelfer in Tutzing gebraucht werden, nannte Grünen-Rat Pfitzner Ebersberg als Beispiel. Dort würden Asylbewerber in Ein-Euro-Jobs als Lotsen eingesetzt. Was den Wlan-Zugang angeht, berichtete der Rathauschef von einer Privatinitiative, die sich der Sache annehmen. Damit das freie Netz stark genug werde, müssten eventuell auch Privatleute ihre Zugänge öffnen. Momentan können Flüchtlinge am Tutzinger Hof freie Netze nutzen, die Anlieger zur Verfügung stellen. Rathaus-Geschäftsführer Marcus Gätz äußerte sich voll des Lobes über Ali Zadran aus Afghanistan, der als Praktikant in der Gemeinde-Gärtnerei arbeitet. Der junge Mann war durch seinen Aufenthalt im Kirchenasyl international bekannt geworden. Morgens um sechs radle er los, damit er um sieben Uhr loslegen könne.

© SZ vom 18.09.2015 / manu - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: