Nach der JM ist vor der JM. In Tutzing ist der neue Verein Junger Menschen in Gründung. Für Mittwoch, 4. Mai, ist eine Versammlung einberufen, bei der unter anderem die Satzung beschlossen werden soll. Dass sich der altgediente Verein für aktive Freizeitgestaltung junger Leute neu erfinden muss, hat formale Gründe. Der JM-Gesamtverband war zu Jahresanfang liquidiert worden.
Präsident Thomas Kaiser hatte die Auflösung mit sinkenden Mitgliedszahlen begründet: Waren es in den 80er Jahren noch mehr als 2200 junge Leute in sieben Landkreisen, sei die Zahl auf 400 geschrumpft. Zuletzt habe es nur noch Verbände in Andechs, Traubing und Tutzing (Landkreis Starnberg), Alling (Landkreis Fürstenfeldbruck), Bernried (Weilheim-Schongau) und Fuchstal (Landsberg) gegeben. Damit hatte die JM nicht mal mehr Sitz und Stimme im Bezirksjugendring Oberbayern, Zuschüsse fielen weg.
Weil aber die JM in Tutzing floriert, wird dort ein eigenständiger Ortsverein aus der Taufe gehoben. Auf knapp 70 Aktive kann der Vorsitzende Ludwig Horn bauen. Vor der Auflösung war noch von 180 Mitgliedern die Rede gewesen. JM-Gründer Hubert Hupfauf soll bei der Mitgliederversammlung wieder als Ehrenmitglied restituiert werden. "Damit wollen wir zeigen, dass der Verband Bestand hat und wir uns auch eine Kontinuität der fördernden Mitglieder wünschen", sagte JM-Sprecher Matthias Gröschel. Die JMler haben bereits ihren Internetaufritt aufgefrischt, eine Ampel zeigt, ob die Clubräume in der Greinwaldstraße geöffnet sind; für Freitag, 6. Mai, ist eine "Tropical Flavour"-Party geplant und mit einem Weinfest am 11. Juni samt Festzelt an der Brahmspromenade bietet JM Ersatz für das heuer gestrichene Volksfest. Denn 2017 kumulieren die Festivitäten mit Fischerhochzeit und 1275-Jahrfeier. Das Weinfest, so Gröschel, unterstütze die Gemeinde logistisch. Auch in Bernried, Alling und Fuchstal entstehen selbstständige Ortsvereine. In Traubing und Andechs steht das Verfahren noch aus.