Tutzing:Die Alpen-Insel

Lesezeit: 1 min

Die Mini-Alpen von Tutzing werden größer. (Foto: Franz-Xaver Fuchs)

Tutzinger Alpinum im Kustermannpark soll vergrößert werden

Der Botanische Garten in München hat ein stattliches Exemplar, aber auch am Schachen bei Elmau, auf der Schatzalp bei Davos und in Tutzing gedeiht, was sonst nur im Bereich der Hochalpen wächst: alpine Pflanzen. In dem Alpinum am südlichen Ende des Kunstmannparks werden Edelweiß, Enzian, Küchenschelle, Zwergkiefer und Sedum zwischen Tuffsteinen kultiviert. Die Pflege übernehmen bislang Mitglieder des Förderkreises Kustermann-Villa & -Park, und zwar ehrenamtlich. Von der Anlage ist mittlerweile nur das Herzstück übrig geblieben, nun will das Landratsamt Starnberg zwei von Rasen und Wildwuchs verdeckte Flächen freigelegen lassen: ein Areal oberhalb eines kleinen Trampelpfads und eines nördlich davon bei einer Lärchengruppe.

Das Alpinum würde damit um etwa zwei Drittel auf 35 Quadratmeter vergrößert, offen ist noch, wer die Pflege übernehmen soll. Der Förderkreis sei nicht in der Lage, das zu übernehmen, hieß es am Mittwochabend im Umweltausschuss der Gemeinde. Damit dürfte auf den Bauhof der Kommune viel zusätzliche Arbeit zukommen.

Das Landratsamt Starnberg plant die Arrondierung unter dem Titel "Alpenflusslandschaften: Vielfalt leben von Ammersee bis Zugspitze" und hat bereits einen Förderantrag gestellt für das Informationsprojekt "Die von den Alpen kamen". Wie es in der Vorlage der Tutzinger Verwaltung weiter heißt, sollen die neuen alten Flächen mit "standortheimischen Stauden" bepflanzt werden. Was dann aber nichts mehr mit einem Alpinum zu tun hätte, in dem eben alpine Pflanzen wachsen sollten. Ziel der Aktion sei es, "eine möglichst breite Bevölkerung für den Wert der Arten und Lebensräume zu sensibilisieren und das Interesse für die biologische Vielfalt zu wecken. Zielgruppen sind neben der örtlichen Bevölkerung Touristen und im Besonderen Schulklassen."

Wie Anja Behringer vom Förderkreis der Kustermann-Villa sagt, hatte ihre Vereinigung das jahrzehntelang überwucherte Tutzinger Alpinum 2010 freigelegt. Die 13 Gärtner des Villenbesitzers Max Kustermann dürften den Pflanzengarten 1914 angelegt haben. Ursprünglich sei die Anlage fünfmal so groß gewesen wie jetzt und habe bis hinunter zum See gereicht. Foto: Franz-Xaver Fuchs

© SZ vom 22.05.2015 / sum - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: