Tutzing:Aussiedlerhof abgelehnt

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Neue Bauernhöfe müssen sich ins Tutzinger Ortsbild einfügen

In der Seegemeinde Tutzing residieren nicht nur Villenbesitzer, sondern der Ort beherbergt auch immer noch eine Reihe von Landwirten. Ihre Zukunft zu sichern liegt dem Gemeinderat am Herzen. Allerdings nicht um jeden Preis. Ortsplanerisch sollen sich auch neue Bauernhöfe einigermaßen einfügen. Das machte der Bauausschuss am Dienstag klar. Er erteilte Plänen am südlichen Ortseingang von Unterzeismering eine Absage.

Dort will ein Landwirt ein 25 Meter langes Betriebsleiterwohnhaus samt Altenteilwohnung mit 267 Quadratmeter Wohnfläche und Garage als Querriegel zur Staatsstraße errichten. Ein Anblick an der Ortseinfahrt, den Bürgermeister Rudolf Krug (ÖDP) und Planungsreferent Wolfgang Marchner (Bürger für Tutzing) für nicht wünschenswert halten. Das mächtige Gebäude soll an der Straße situiert werden und mit vorhandenen Wirtschaftsgebäuden eine Art Dreiseithof bilden - auch wenn der Bauwerber dann nicht gen Süden auf die Berge blickt, sondern auf seinen Stall.

Im Ort wird seit geraumer Zeit über den Aussiedlerhof gemurrt. Hat sich die Familie doch im Außenbereich im Zuge ihrer landwirtschaftlichen Privilegierung einen Stall, zwei Güllegruben und eine große landwirtschaftliche Halle gebaut. Letztere werde aber nicht für Maschinen, sondern für Boote genutzt, monierte Christine Nimbach (Grüne). Es wäre ein "verheerendes Signal" jetzt ein großes Wohngebäude zu genehmigen, nur damit es zu den Nebengebäuden passe. Auch Marchner findet, dass die Wirtschaftsgebäude "jeden Rahmen sprengen" und warnt, dass der privilegierte Außenbereich oft ausgenutzt werde.

Georg Schuster (ÖDP) sprang dagegen dem Landwirt bei. Es sei doch begrüßenswert, wenn ein Drei-Generationenhaus geplant werde. Marlene Greinwald (Freie Wähler) betonte, dass eine junge Hofnachfolgerin den Betrieb führen wolle. Der sei derzeit noch im Ort angesiedelt. Standard seien heute im Plan aufgeführte Details wie Schmutzschleuse mit Dusche, Büro und ein Azubi-Zimmer mit Bad. "Keiner hängt sein Stallgewand heute noch ins Schlafzimmer", erklärte die 3. Bürgermeisterin. Peter Stich (CSU) betonte, dass man froh sein müsse um jeden Vollerwerbslandwirt, den man halten könne. Sie erhielten ja auch die Kulturlandschaft. Krug, so das einstimmige Votum, soll nun mit dem Antragsteller verhandeln, das Gebäude zu drehen.

© SZ vom 25.02.2016 / manu - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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