TSV Feldafing:Ein Sportverein wird grün

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Vor dem Tennisheim: Peter Arras (li.), Generalsekretär des TSV Feldafing, und Georg Held, Technischer Leiter der Tennisabteilung. (Foto: Nila Thiel)

Der TSV Feldafing investiert viel Geld in energiesparende Technik: Nach der Fotovoltaikanlage auf dem Tennisheim wird eine Zisterne gebaut, um Trinkwasser zu sparen. Und das Flutlicht wird auf LEDs umgestellt

Von Otto Fritscher, Feldafing

Natürlich ist der TSV Feldafing kein Wassersportclub, aber dennoch könnte man sagen: Dieser Verein schwimmt - im Geld. Rund 800 000 Euro hat der Sportverein auf der hohen Kante. Das Geld resultiert aber nicht aus einem Lottogewinn oder einer Erbschaft, es ist der Erlös eines Grundstücksgeschäfts aus der Vergangenheit. "Wir haben die Grundstücke unserer alten Sportstätte an der Stadionstraße eben verkauft, nachdem wir sie nicht mehr gebraucht haben", sagt Generalsekretär Peter Arras im Gespräch mit der SZ. Doch wer nun glaubt, der TSV Feldafing habe sich ein hochmodernes Vereinsheim hingestellt, habe Top-Anlagen und in einer Sparte auch eine Bundesliga-Mannschaft, der sieht sich getäuscht. "Wir gehen sehr sorgsam mit unserem Geld um. Und investieren vor allem in die Modernisierung unserer Liegenschaften", erklärt Peter Arras. Eine Linie, die bei der Jahreshauptversammlung am Donnerstagabend auf Zustimmung traf.

Das Vereinsheim ist schon vor Jahresfrist mit einer Fotovoltaikanlage bestückt worden, was die Stromkosten senkt. Dann ist im vergangenen Herbst für rund 25 000 Euro die Heizungsanlage des Tennisheims modernisiert worden, was rund ein Drittel der bisherigen Energiekosten spart. Und nun will der TSV auch noch eine eigene Zisterne graben. Darin soll das Wasser aus einer Quelle, die in dem benachbarten Hanggrundstück entspringt, gesammelt werden, um damit bei Bedarf die Tennisplätze zu wässern. Bisher wird dafür Trinkwasser verwendet. Das Regenwasser ist umweltfreundlicher, es spart dem Verein auch noch rund 3000 Euro pro Jahr. Und im August soll dann die Flutlichtanlage auf dem Fußballplatz an der Traubinger Straße auf LEDs umgerüstet werden. "Damit sind wir dann vermutlich Vorreiter im Landkreis", freut sich Arras. Das Vorhaben schlägt aber erst einmal mit rund 30 000 Euro zu Buche, allerdings kommen 10 700 Euro über einen Zuschuss des Bundesumweltministeriums wieder herein. Nach all diesen Investitionen wird der Verein, den seit sechs Jahren der Architekt Heiko Tönshoff als erster Vorsitzender führt, wieder auf Sparen umschalten. 2018 soll, so das Vorhaben der Vorstandschaft, ein ausgeglichener Haushalt vorgelegt werden, in dem sich Ausgaben und Einnahmen die Waage halten.

Sieben Abteilungen hat der Verein, deren größte die Tennisabteilung mit 450 Mitgliedern ist. Turnen/Leichtathletik/Triathlon hat 280 Mitglieder, die Fußballer sind 170 Mann stark. Die Volleyballer haben rund zwei Dutzend Mitglieder, die Mannschaften wären laut Abteilungsleiter Roger Himmelstoß ohne die engagierten Asylbewerbern nicht so stark.

Bürgermeister Bernhard Sontheim kündigte an, dass im Mai mit dem Bau des neuen Umkleide- und Schiedsrichter-Häuschens im Buchheim-Stadion begonnen werde. Allerdings müssen die Leichtathleten wohl noch einige Jahre mit der maroden Tartanbahn im Buchheim-Stadion Vorlieb nehmen. Eine Erneuerung, die rund 350 000 Euro kosten würde, sei angesichts der Gemeindefinanzen vorerst nicht drin, sagte Sontheim. Er dankte dem TSV für die Ausrichtung des Landkreis-Laufs, anlässlich der 900-Jahr-Feier der Gemeinde. "Es war landschaftlich bisher einer der schönsten Läufe", sagte Sontheim, fügte aber ironisch hinzu: "Landrat Karl Roth hat sich bei mir beschwert, dass die Strecke zu schwer war."

© SZ vom 18.03.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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