Buttlerhof:Mit Glas gegen Lärm

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Aus Lärmschutzgründen musste die Gemeinde den Eingang des Buttlerhofs einglasen lassen. (Foto: Warkocz/oh)

Gemeinde Tutzing investiert erneut in den Buttlerhof

Von Manuela Warkocz, Traubing

Erst musste nachträglich der Brandschutz für 200 000 Euro aufgerüstet werden, jetzt muss die Gemeinde zusätzlich in Lärmschutz investieren: Der Buttlerhof in Traubing scheint ein Fass ohne Boden zu sein. Dabei wird dem auch als Dorfstadl bekannten Vereinsheim und Gasthaus offenbar zum Verhängnis, dass mit dem aktuellen Pächtertrio auch der Erfolg eingekehrt ist. Gut besuchte Veranstaltungen haben Nachbarn auf den Plan gerufen. Sie fühlen sich gestört, besonders von rauchenden Gästen, die vor der Tür nicht nur qualmen, sondern auch quatschen. Die Gemeinde als Eigentümerin des Buttlerhofs hat auf die Beschwerden reagiert. Aufgrund eines schallschutztechnischen Gutachtens, das sie in Auftrag gegeben hatte, ließ sie den gesamten Eingangsbereich mit Glaswänden einhausen. Die Konstruktion kostet laut Bürgermeister Rudolf Krug etwa 10 000 Euro. Außerdem dürfen bei Veranstaltungen im Saal im Obergeschoss die Fenster nicht mehr geöffnet werden. Nur das Personal kann sie mit einem Spezialschlüssel aufsperren. Die Flügel wurden zudem extra abgedichtet.

Pächter Sepp Hofrichter hatte mit Christof Meiler und Ulrike Schwarz den Buttlerhof im April 2015 nach längerer Schließung und umfangreicher Sanierung wieder eröffnet. Sie zogen mit Kabarettveranstaltungen und Livekonzerten auch überörtliches Publikum nach Traubing. Darüber hinaus belebte das Trio Haus und Obstgarten mit allerlei Events - vom Christbaumverkauf über Sonnwendfeuer bis zum Public Viewing. Das alles neben dem Kerngeschäft als Heimstatt für die Traubinger Schützen, Blaskapelle, Theatertruppe, Senioren und die Fotogruppe. Weil es jetzt nach mehreren Pächterwechseln endlich läuft im Buttlerhof ist Hofrichter um gutes Einvernehmen mit den Nachbarn sichtlich bemüht. Beim "Tanz in den Mai" am 30. April mit der Band Jamaram - einer von drei bis fünf Veranstaltungen jährlich mit Sondergenehmigung bis nach 24 Uhr - habe er eigens vier Security-Leute da gehabt, die darauf geachtet hätten, dass Gäste vor der Tür keinen Lärm machten und keine Getränke mit hinaus genommen hätten. "Wir wollen schauen, dass wir hier positiv weiterkommen", betont Hofrichter.

Neu ist der Ärger freilich nicht. Schon in der Vergangenheit war das Verhältnis von Anliegern und Buttlerhof gespannt. "Weil es die Vorpächter übertrieben haben", sagen die einen am Ort. Andere zeigen wenig Verständnis für eine Handvoll Nachbarn, die ja gewusst hätten, dass sie neben eine Gaststätte zögen. CSU-Gemeinderat Peter Stich jedenfalls ist froh, dass der Dorfstadl wieder läuft. Der Kauf und Umbau des ehemaligen Bauernhofs als Heimstatt für Traubinger Vereine war Teil des Eingemeindungsvertrags. "Und wir brauchen das Ding", hebt er hervor.

Pächter Hofrichter zeigt sich zuversichtlich, dass nach Erfüllung aller Auflagen das Landratsamt nun nicht mehr nur eine vorläufige Konzession mit jeweils drei Monaten Verlängerung zugesteht. Diese Unwägbarkeit mache Planungen schwierig, die ein Jahr Vorlauf haben. Im Buttlerhof steht das Programm schon bis Mai 2017. Im August feiert die Iberl-Bühne ihr 50-jähriges Bestehen.

© SZ vom 04.07.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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