Traubing:Kinderkrippe statt Bankschalter

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Gemeinde und Pfarrei verwandeln ehemalige VR-Filiale in einen Betreuungsort

Von Manuela Warkocz, Tutzing

Zwölf Kleinkinder sollen künftig spielen, essen und schlafen, wo jetzt noch im Tutzinger Ortsteil Traubing ein Bankschalterraum hinter Panzerglas eingebaut ist. Aus der Filiale der VR Bank Starnberg-Herrsching-Landsberg wird eine Kinderkrippe. Am 1. September soll die Betreuungseinrichtung an der Weilheimer Straße ihre Türen öffnen und die ersten kleinen Buben und Mädchen aufnehmen. Gemeinsam mit dem katholischen Kindergarten St. Maria soll so ein "Haus für Kinder" entstehen. Das Vorhaben begrüßen alle Beteiligten einhellig - die Bank, die Gemeinde Tutzing und die Pfarrei St. Pius.

Die VR Bank zeigt sich erfreut, dass das Gebäude aus dem Jahr 1979 künftig für einen sozialen Zweck mitten in der Dorfmitte genutzt wird. "Ein guter Standort mit Parkplätzen vor dem Haus, einem abgegrenzten, sicheren Garten Richtung Süden und genügend Platz in Untergeschoss und Erdgeschoss", umreißt Banksprecher Johann Oberhofer die Vorzüge. Die Bank hatte die Filiale Ende 2017 dicht gemacht und nur noch einen Geldautomaten betrieben. Die Gemeinde hatte daraufhin den Umbau in eine Kinderkrippe angeregt. Die "substanziellen Arbeiten" übernimmt nun die Bank, wie das Einziehen von Wänden für einen Schlafraum, Einbau von Gartenzugang und Notausgang im Keller sowie einem Abstellplatz für Kinderwägen.

Die leerstehende Traubinger VR Bankfiliale wird zu einer Kinderkrippe umgebaut. Eltern können ihre Kleinkinder schon für den Herbst anmelden. (Foto: Arlet Ulfers)

Für weitere Einbauten, etwa Kindertoiletten, ist die Gemeinde Tutzing zuständig. Sie tritt als Mieter der Immobilie auf. Der Vertrag läuft zunächst auf zehn Jahre mit einer Option auf weitere fünf Jahre. "Die Zusammenarbeit mit der Bank ist hervorragend", sagt Bürgermeisterin Marlene Greinwald (Freie Wähler). Sie ist froh, dass die Traubinger endlich eine Krippe bekommen. Bis Herbst müssten die Umbauten zu schaffen sein, ist Greinwald optimistisch.

Als Träger konnte die Pfarrei St. Pius gewonnen werden, unter deren Regie schon seit 1978 der Kindergarten St. Maria mit rund 50 Kindern in Traubing läuft. "Wir sind schon auf der Suche nach weiteren Mitarbeitern und haben eine Ausschreibung laufen, das müssen wir jetzt fix machen", sagte Pfarrer Leander Mikschl am Montag der SZ. Je nach Buchungszeiten der Eltern seien bis zu drei zusätzliche Stellen zu besetzen. Die katholische Kirche finanziert mit einem Sonderzuschuss von 50 000 Euro der Diözese Augsburg die Innenausstattung der Krippe. Da kommt auch für nur zwölf Kinder einiges zusammen. "Ein zertifiziertes Stühlchen kostet schnell mal 250 Euro", erklärt der Pfarrer.

Interessierte Eltern können ihre Kinder bereits jetzt für die neue Krippe anmelden, und zwar direkt im Kindergarten St. Maria unter der Telefonnummer 08157/49 15.

© SZ vom 19.02.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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