"Ich wusste, ich will zum Film", sagt die gebürtige Starnbergerin Saara Aila Waasner. Erste Filmerfahrungen sammelte die junge Resgisseurin nach dem Abitur im Medienzentrum München. Seit 2003 studierte sie an der Filmakademie Baden-Württemberg. "Frauenzimmer" ist ihr Abschlussfilm und wird am 8. November um 0:05 Uhr im ZDF in der Reihe "Das kleine Fernsehspiel" gezeigt.
Karolina, 64, arbeitet seit 16 Jahren als Domina. Ihre Faszination für Sadomasochismus hat sie spät entdeckt: Erst mit 50 Jahren griff sie zum ersten Mal zur Peitsche.
Paula, 49, verdient seit 30 Jahren ihr Geld mit Sex und besitzt heute ein eigenes Bordell in Berlin. Dass ihr Beruf mit jungen und faltenfreien Körpern assoziiert wird, stört die Frauen nicht. Für sie gehört das Älterwerden dazu.
Christels, 59, Geschichte ist anders, nicht der typische Lebenslauf einer Prostituierten. Sie war Sekretärin, verheiratet und hat vier Kinder. Mit Ende 40 ging sie dann den extremen Schritt und gab ihren bürgerlichen Alltag auf. Seitdem lebt sie sich auch in der Prostitution aus.
"Frauenzimmer" will kein Film über die Prostitution an sich sein. Es ist ein Portrait dreier Frauen, die selbstbestimmt diesen Beruf gewählt haben und darin auf eine persönliche Art ihre Emanzipation leben.
Die Protagonistinnen inszenieren sich bewusst. "Wenn Karolina, die Domina in dem Film, in einen Raum kommt, das ist ein Wow-Effekt", sagt Regisseurin Waasner.
Seit "Frauenzimmer" hat sich das Leben der Protagonistinnen verändert: Karolina arbeitet heute als Tätowiererin, Paula ist Immobilienmaklerin und auch Christel sucht neue Herausforderungen. Der Film, sagt sie, ist eine Zusammenfassung von ihrem Leben.