Straßenbau:Freie Bahn den Skatern und Radlern

Lesezeit: 2 min

An der Einmündung zur Gilchinger Umgehung bringen Arbeiter die letzten Markierungen auf. Am Samstag dürfen hier Radler und Skater fahren. (Foto: Arlet Ulfers)

Am Samstag sind die Bürger vor der offiziellen Eröffnung zum Blade Day auf der neuen Gilchinger Westumgehung geladen

Von Michael Berzl, Gilching

Frischer, tiefschwarzer Fahrbahnbelag, auf beiden Seiten strahlend weiße Markierungen und kein Auto weit und breit; stattdessen kilometerweit und sieben Meter breit freie Bahn für Radler und Skater: Es ist eine seltene Gelegenheit, die am kommenden Samstagnachmittag in Gilching geboten ist. Eine nagelneue Straße ganz ohne Autos. Die neue Westumfahrung ist eigentlich so gut wie fertig, die feierliche Eröffnung ist aber erst in neun Tagen geplant. So wird die Straße auf Einladung der Gemeinde vorab für einen "Blade Day" genutzt, analog zur Blade Night in München, aber eben am Tag.

Mit Fahrrad oder Skateboard, mit Inlineskates oder im Rollstuhl und natürlich auch zu Fuß kann dann von 12 bis 16 Uhr ein Teilstück der insgesamt knapp fünf Kilometer langen Umfahrung erkundet werden. Der Abschnitt zwischen dem Kreisverkehr an der Weßlinger Straße und der Einmündung in die Brucker Straße in Richtung Alling ist dafür freigegeben. In der anderen Richtung, auf der zuerst fertiggestellten Strecke zwischen dem Kreisverkehr und der Kreuzung bei der Lindauer Autobahn fahren schon seit Monaten die Autos.

Auf dem zweiten Abschnitt, der nun fertig ist, wird gefeiert. Das Rote Kreuz übernimmt die Verpflegung mit Grillstand und Getränkeausschank und baut auch seinen Losstand auf. Ein Geschicklichkeitsparcours wird aufgebaut, in dem die Radler und Skater Slalom fahren können. Außerdem gibt es Informationstafeln über die lange Vorgeschichte und die Entstehung der insgesamt knapp fünf Kilometer langen Umgehung, die schon seit 30 Jahren geplant ist und seit August vergangenen Jahres gebaut wird. Zusammen mit dem Grunderwerb kostet die Straße etwa 21 Millionen Euro, 16 Millionen davon übernimmt der Freistaat.

Die eigentliche Eröffnungsfeier für die Westumfahrung mit geladenen Gästen findet dann am Freitag, 22. November statt. Dabei wird die gesamte Strecke für den Verkehr freigegeben. Danach hoffen die Gilchinger auf eine Entlastung für die bisher stark befahrene Ortsdurchfahrt. Die Ortsmitte und die Römerstraße könnten dann "vom Durchgangsverkehr befreit, attraktiv und lebenswert" umgestaltet werden, hatte Bürgermeister Manfred Walter schon in einer Broschüre zum symbolischen ersten Spatenstich angekündigt.

Für den Fahrradclub ADFC ist die baldige Eröffnung der Umfahrungsstraße trotz dieser Aussichten und auch mit Blade Day kein Grund zum Feiern. Die neue Straße bringe "für die Radfahrer keine bisher absehbaren Vorteile aber einige ganz erheblichen Nachteile mit sich", erklärt der Ortsgruppensprecher Peter Schmolck. Er vermisst einen Radweg entlang der Umgehungsstraße und moniert, dass Radrouten für Berufspendler sogar gekappt worden seien. Auf der Römerstraße selbst seien nur zwei oder drei neue Ampeln konkret geplant.

© SZ vom 13.11.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: