Stockdorf:Warten auf die Flüchtlinge

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Der Stockdorfer Helferkreis Asyl ist gut vorbereitet

Von Blanche Mamer, Stockdorf

Für die Ehrenamtlichen des Stockdorfer Helferkreises Asyl gehen die Vorbereitung zur Aufnahme von Flüchtlingen jetzt in den Endspurt. Das ehemalige Bundesforstamt ist fertig umgebaut und hergerichtet, um 45 Asylsuchende auf zu nehmen. Deren Ankunft ist für kommenden Donnerstag, 22. Oktober, anvisiert, berichtet Jutta Jecht, die den Stockdorfer Helferkreis organisiert hat. 52 freiwillige Helfer haben sich gemeldet und sich bereits viermal getroffen. "Sie sind alle sehr motiviert, und ich denke, dass wir in der Lage sind, die Flüchtlinge gut zu betreuen", sagt Jecht.

Die neuen Räume im Forstamt seien "sehr schön und luftig", berichtet sie nach der Bauabnahme der früheren Verwaltungsstelle des Bundesforstamtes in der vergangenen Woche. Die ehemaligen Büros sind demnach zu Drei- und Vierbett-Zimmern umkonzipiert worden. "Einzige Schwierigkeit könnte sein, dass sich acht Personen eine Dusche mit WC teilen müssen", befürchtet Jecht.

Von Anfang an sei klar gewesen, dass das Landratsamt in Stockdorf keine Gemeinschaftsräume zur Verfügung stelle. "Allerdings gibt es im ersten Stock des Hauses einen großen breiten Flur mit Nischen. Dort werden wir voraussichtlich den Deutschunterricht für kleine Gruppen organisieren können", sagt Jecht. Es haben sich genügend Ehrenamtliche gemeldet, die Deutsch unterrichten wollen. Und mittlerweile stehen auch Lehrbücher und Arbeitsmaterial für Nicht-Pädagogen zur Verfügung. "Es gibt doch Einige unter den Helfern, die so etwas noch nie gemacht haben. Es sind aber auch einige Pädagogen dabei, die wir bei den Analphabeten einsetzen können", sagt die pensionierte Grundschullehrerin. Sie hat bereits den Deutschunterricht in der Gemeinschaftsunterkunft in Gauting organisiert und betreut dort immer noch einzelne Asylsuchende.

Noch ist nicht bekannt, aus welchen Ländern die Flüchtlinge kommen, die in Stockdorf leben werden. Angekündigt war, dass es eine Unterkunft für Familien und Frauen mit Kindern werden solle, doch bis jetzt ist das keineswegs sicher. "Das erschwert das Einrichten der Zimmer", stellt Jecht fest. Derzeit ist ein kleines Komitee dabei, die Begrüßung der Flüchtlinge vorzubereiten. Größere Aktivitäten sind nicht geplant. "Sie sollen erst mal zur Ruhe kommen und sich hier einrichten. Wir wollen erste Kontakte knüpfen und bei der Eingewöhnung unterstützen."

Eine Informationsveranstaltung für die Stockdorfer ist am Donnerstag, 22. Oktober, 20 Uhr, in der Aula der Grundschule geplant. Bürgermeisterin Brigitte Kössinger wird zusammen mit einem Vertreter des Landratsamtes die Fragen der Anwohner beantworten.

© SZ vom 16.10.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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