Seniorenbeirat:Ulla Ottmar wirft hin

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Die Vorsitzende des Gautinger Seniorenbeirat gibt ihr Amt ab

Der Gautinger Seniorenbeirat scheint sich in Auflösung zu befinden: Nach Johann Krepold, der sich vergangene Woche aus dem Gremium verabschiedet hat, ist jetzt auch die Vorsitzende Ulla Ottmar von ihrem Amt zurückgetreten. Warum, das wollte sie jedoch nicht sagen. Nur so viel: "Ohne mich kann der Seniorenbeirat besser arbeiten." Man habe einen guten Weg angefangen und diesen wolle sie nun offenhalten, sagte Ottmar. Für nicht Eingeweihte klingt das ein wenig kryptisch. Übernächste Woche werde es aber eine außerordentliche Sitzung des Seniorenbeirats geben. Dort wolle sie offiziell ihre Gründe darlegen, erklärt Ottmar.

Problem sind wohl nicht interne Querelen, sondern die Zusammenarbeit mit dem Rathaus. Krepold und Ottmar fühlen sich vor allem von Gemeinderat und Bürgermeisterin Brigitte Kössinger nicht gehört. Oft genug sei der Beirat auch gar nicht gefragt worden, moniert Krepold. Kössinger weist das verwundert zurück: Man habe den Seniorenbeirat angehört und auch viele Anregungen umgesetzt, zum Beispiel das Projekt "Wohnen für Hilfe". Auch gebe es jetzt einen Seniorentreff in der Stockdorfer Sparkasse - zwar nicht ausschließlich, denn der Raum ist auch für die übrigen Stockdorfer da, aber das war Wunsch der Bevölkerung und somit eben ein Kompromiss. "Und ein guter, wie ich finde", sagt Kössinger. Manche Anliegen, etwa Busse am Abend, habe man ablehnen müssen. Das war nicht finanzierbar. "Gemeinderat und Ausschüsse müssen frei sein in ihrer Entscheidung", sagt sie. Schließlich gelte es nicht nur die Belange der Senioren abzuwägen, sondern alle möglichen Aspekte im Auge zu behalten. Ottmar war offenbar sehr verärgert darüber, dass ihr Quartierkonzept, das sie im Bauausschuss vorgestellt hatte, keine Mehrheit fand.

Auch wenn "die Zusammenarbeit manchmal schwierig war", bedauerte die Bürgermeisterin Ottmars Rücktritt. Seit Mitte 2013 war die Stockdorferin Vorsitzende. Jetzt will sie nur noch einfache Seniorenbeirätin sein. Trotz aller Unstimmigkeiten will Kössinger aber am Gremium festhalten. "Es ist eine wichtige Institution." Aber sie würde sich von Einzelnen "mehr Kompromissfähigkeit wünschen" und mehr Akzeptanz dafür, dass nicht alles gleich umsetzbar ist, sagt Kössinger.

© SZ vom 02.08.2016 / cb - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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