Stockdorf:Tanz als Universalsprache

Ukrainische Flüchtlinge und Deutsche treten in Stockdorf auf

"Wir kennen uns nicht, wir sprechen nicht die Sprache des Anderen - aber wir erschaffen gemeinsam ein Tanztheater". Unter diesem Motto hat die Tänzerin, Choreografin und Regisseurin Carola von Herder das grenzübergreifende Projekt "Odessa tanzt mit München" ins Leben gerufen. Sie ist davon überzeugt, dass sich Fremdheit mit Mitteln der Phantasie überwinden lässt und arbeitet mit an den Rollstuhl gefesselten Kriegsflüchtlingen aus der Ostukraine, angehenden Profitänzern aus Odessa sowie Bürgern aus Gauting und München künstlerisch zusammen. Im März waren zehn Deutsche im Alter von 15 bis 70 Jahren am Schwarzen Meer zu Gast: Nach sieben Probetagen mit erheblichen logistischen Problemen entstand eine 40-minütige Aufführung, die "alle als überzeugend und beeindruckend empfanden", sagt von Herder.

Alle Teilnehmer aus Odessa erklärten sich bereit, für den zweiten Teil des Projekts nach Bayern zu kommen. Seit vergangenem Wochenende wird im Würmtal gemeinsam geprobt. Das Konzept dieses einzigartigen, integrativen Tanztheaters soll gegenüber der ersten Aufführung technisch und dramaturgisch erweitert werden. Am Freitag, 8. Juli, kann das Ergebnis in der Evangelischen Kirche Stockdorf miterlebt werden: Die Vorstellung beginnt um 20 Uhr.

© SZ vom 05.07.2016 / arm - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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