Stockdorf:Mützen und Schürzen

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Beim Handwerkermarkt in der Alten Schule in Stockdorf zeigten Jutta und Klaus Ganser ihre hausgemachten Liköre, Grappa, Sirups, Kräutersalben, Pestos und Chutneys. (Foto: Georgine Treybal)

Beim Handwerkermarkt in Stockdorf liegen Stricksachen groß im Trend. Es gibt inzwischen genauso viele Stände für Wollsachen wie für Schmuck

Von Blanche Mamer, Stockdorf

Seit die beiden jungen Männer Thomas Jaenisch und Felix Rohland ihre Myboshis 2009 als Marke für handgehäkelte Mützen eingeführt haben, ist Handarbeiten der Trend. Wollmützen sind aus der Wintermode nicht mehr wegzudenken. Und von den Märkten auch nicht. Beim Handwerkermarkt des Eltern-Kind-Programms (EKP) in Stockdorf haben die Woll- und Filzstände zahlenmäßig mit den Schmuckständen gleichgezogen. Es gibt nicht nur bunte Mützen mit raffinierten Farbmustern, es gibt auch welche, die abends fluoreszieren und unter dem Logo "Für mehr Sicherheit im Straßenverkehr" angeboten werden. Hinzu kommen selbstgestrickte Handschuhe, Pulswärmer, Stulpen, Schals und Loops in bunten Mustern und Farben.

Seit mehr als 20 Jahren floriert der Markt in der Alten Schule, bei dem nur Selbstgemachtes aus Naturmaterialien angeboten wird. Besonders schön ist es, wenn die Teilnehmer zeigen, wie sie arbeiten. Da sind zum Beispiel die Kranzbinderinnen Marianne und Sofie Mück aus Friedberg. Sie haben seit Jahren ihre angestammten Platz gleich am Eingang zum Ausstellungssaal und binden große und kleine Hagebutten, Hortensienblüten, Rosen oder Strohblumen ins Immergrün, während sich die Besucher - manche kommen extra wegen der hübschen Gebinde - in aller Ruhe entscheiden.

Einen eigenen Kundenstamm haben die Geschwister Klaus und Jutta Ganser. Sie verkaufen hausgemachte Liköre, Grappa, Sirups, Kräutersalben, Pestos und Chutneys. Die Kräuter stammen aus dem Zillertal, die Grappa aus Südtirol, ein Jahr lang dürfen die hochprozentigen Schnäpse reifen, bevor sie in schöne Flaschen kommen und als besondere Elixiere für Geschenke - vielleicht für Omas und Opas - eingepackt werden. Ebenfalls an ihren angestammten Plätzen zu finden sind Gisela Fischer aus Ingolstadt mit ihren ausgefallene Keramikutensilien in Friedensreich-Hundertwasser-Art und der SchürzenMichl aus Maisach, Spezialist für lustige selbstgenähte Küchenschürzen, Loops, kleine Täschchen und alles auch als Sets zum Selbernähen.

Zum ersten Mal beim Handwerkermarkt dabei ist eine Initiative aus Pasing, die Tagesstätte Pasinger Treff, die seelisch erkrankten Menschen eine sinnvolle Tagesstruktur und die Möglichkeit zu Kontakten anbietet. An diesem Stand findet man eine große Auswahl an gefilzten Figuren und Gegenständen, wie beispielsweise Eierwärmer in Form von Engeln und Wichteln, Krippenfiguren, zahlreiche Tiere aus dem Zoo, Glückwunschkarten, Tischläufer und Dekorationen.

Mit dem Erlös soll wieder Material angeschafft werden. "Es war mir wichtig, die Einrichtung hier bei uns bekannt zu machen, die hübschen Kleinigkeiten sind zudem eine Bereicherung für den Handwerkermarkt", sagt Organisatorin Monika Bezdek, die wegen der vielen Besucher sehr zufrieden war.

© SZ vom 15.11.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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