Steinebacher Silvesterlauf:Locker getrabt

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Gute Laune trotz Nieselregens: die Sportler beim Silvesterlauf. (Foto: Arlet Ulfers)

Rekordbeteiligung bei Silvesterlauf um den Wörthsee

Von Otto Fritscher, Steinebach

Es gibt keine Startnummern, keine Zeitnahme und keine Siegerehrung. Aber genau das macht ja den Reiz des Silvesterlaufes rund um den Wörthsee aus, der am letzten Tag des vergangenen Jahres zum 25. Mal stattfand. Und das mit einer Rekordbeteiligung von 80 Freizeitsportlern, wie Organisator Gerd Lackmann beim obligatorischen Gruppenfoto feststellte. Allerdings waren doch auch einige ambitioniertere Sportler dabei, die die elf Kilometer lange Strecke in zirka 50 Minuten bewältigten. Andere kamen indes eine halbe Stunde später ins Ziel. Wo diesmal nicht so munter und vor allem nicht so lange geplaudert, gegessen und getrunken wurde wie sonst nach dem Silvesterlauf üblich. Der Grund: Eine halbe Stunde nach dem Start um zwölf Uhr mittags am Steinebacher Rathaus hatte es zu regnen begonnen. Was den Sportler zwar auf der Strecke wenig ausmachte, die Feierlaune aber doch etwas dämpfte. Häppchen und Glühwein gingen dennoch weg. Die Teilnehmer waren aus dem ganzen westlichen Landkreis und darüber hinaus zum Hobbylauf gekommen. Dessen Ursprung geht weit zurück in die achtziger Jahre oder noch weiter. Damals war der Start vorübergehend am Paradieswinkel am anderen Ende des Wörthsees. Seit 1991 findet der Lauf in der jetzigen Form statt mit Start am Rathaus in Steinebach.

Ein Jubiläum der besonderen Art hatte Gerd Lackmann selbst zu feiern. Nicht nur, dass er "bis auf ein oder zwei", wie er selbst sagt, alle Silvesterläufe mitgemacht hat. Im Laufe seines Läuferlebens hat er in den vergangenen 26 Jahren nach eigenen Messungen und Berechnungen just während dieses Silvesterlaufs 55 555 Kilometer in Laufschuhen zurückgelegt. Was einer Entfernung bis zum Mond, allerdings nur halb wieder zurück entspricht. Nach einer Asthma-Erkrankung hat der nunmehr 64-Jährige Sportler aus Steinebach das Laufen für sich entdeckt. Seitdem läuft er zwischen zwei und fünf Mal die Woche, wobei die elf Kilometer rund um den Wörthsee für ihn wohl eher eine Distanz zum Warmlaufen sind. So ist er im vergangenen Jahr einmal "zum Spaß" um den Ammersee gelaufen, rund 50 Kilometer. Und Lackmann bereitet sich auf eine noch größere Aufgabe vor: Er will heuer am Langstreckenlauf in Biel teilnehmen, wo es über 100 Kilometer geht. "Das schaffe ich noch", ist der Steinebacher überzeugt. Aber die 100 000 Kilometer Gesamtlaufstrecke, die werde er wohl nicht mehr schaffen. "Erst im nächsten Leben", sagt Lackmann und lacht.

© SZ vom 02.01.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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