Stegen:Der Traum von der Eisdiele

Lesezeit: 2 min

Martin Rieb erfüllt sich in Stegen einen lange gehegten Wunsch und investiert dafür viel Geld

Von Astrid Becker, Stegen

Elf Jahre lang hat Martin Rieb davon geträumt, eine Eisdiele zu eröffnen. Genau gegenüber vom "Fischer am See", einer Gaststätte in Stegen, die er damals, 2006, übernommen hatte. Eine lange Zeit lang sah es fast so aus, als ob dieser Traum nie Wirklichkeit werden würde. Doch nun konnte sich der 47-Jährige seinen Wunsch erfüllen und hat mit dem "Padre" des Eises, Giorgio Ballabeni, sogar prominente Unterstützung aus München bekommen.

"Ich habe ihn einfach angerufen", erzählt Rieb. Denn persönlich bekannt war er mit dem Gelatiere nicht, der mit seinen frischen Eiskreationen und seinen einzigartigen Eismaschinen für Aufsehen in der Gastroszene sorgt. Allerdings war Rieb bestrebt, nur das "Allerbeste an das Ufer des Ammersees" zu bekommen, wie er sagt. Dafür war er bereit, viel Geld zu investieren. Genauer gesagt: Um die 650 000 Euro will er in seine "Eismacherei" gesteckt haben. Knapp die Hälfte dieser Summe floss allein in die Maschine. "Ein Prototyp", wie Rieb sagt.

Tatsächlich ist dieses Ding etwas Besonderes. Schon allein, weil es sich dabei eigentlich um 16 Maschinen handelt, mit denen Rieb Frucht- und Milcheissorten herstellen kann. Diese Maschinen sind in eine edel wirkende Theke eingelassen und verwandeln Flüssigkeiten innerhalb weniger Minuten in Eis: "Dadurch haben wir ständig frische Ware, die wir vor den Augen unserer Gäste zubereiten", sagt Rieb. Meist sind es acht Sorten: Rose-Hibiskus etwa, Rote Früchte, Kokosnuss oder auch Maracuja. Die Grundmasse bezieht er derzeit noch ausschließlich von Ballabeni, der sich selbst rühmt, das beste Eis der Welt herzustellen und auch in Eiskursen Laien und Hobbyköchen die Geheimnisse der Gelaterie näherbringt. Rieb kann sich vorstellen, Derartiges auch in Stegen anzubieten.

Erst einmal will er ein Eislabor bauen, in dem er eigene Kreationen entwickelt. Dafür hat er sich Verstärkung geholt: Maximilian Schiller von "Der verrückte Eismacher", woraus man schließen kann, dass auch Rieb ungewöhnlichere Sorten in Planung hat. Schiller war Produktionsleiter in der Münchner Gelaterie, zu deren Spezialitäten wie Bier-Eis, Weißwurst-Eis oder Senf-Eis, die Geschmacksrichtungen Cordon Bleu und Büffelmozzarella-Basilikum und sogar die Sorte "Gekochtes Ei" gehören, das mit Salz kredenzt wird.

In den Räumen der "Eismacherei", die zuvor als Büro gedient haben und ursprünglich zum Stüberl werden sollten, gibt es das noch nicht. Dafür aber handgefertigtes Eis aus natürlichen Zutaten und in veganen oder laktosefreien Varianten. Bei jedem Wetter und immer von 12 Uhr mittags an. Eine Portion mit zwei Sorten kostet 2,50 Euro, drei Sorten 3,50 Euro und vier Sorten 4,50 Euro.

© SZ vom 15.07.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: