Starnberg:Städtefreundschaft im Corona-Modus

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Partnerschaft mit Dinard leidet laut Vereinschefin unter der Pandemie

Von clara donauer, Starnberg/Dinard

"Die Freunde von Dinard" und "Les amis de Starnberg" sind schon lange Freunde auf Distanz. Durch Covid-19 erscheinen die 1200 Kilometer zwischen den Partnerstädten noch weiter. Denn selbst das Vereinsleben in der eigenen Stadt wurde aufgrund des Virus stark eingeschränkt. Das Alternativprogramm, virtuelle Treffen via Zoom gestalten sich kompliziert, da die meisten Mitglieder älteren Semesters sind. Normalerweise seien die Aktivitäten "darauf ausgelegt, Leute zusammenzubringen", meint die Vorsitzende des Starnberger Vereins Angelika Galata. "Durch nichts zu ersetzen" seien deshalb die Delegationen, das Herzstück der Partnerschaft. Viele Mitgliedschaften seien auf den interkulturellen Austausch bei den Reisen zurückzuführen. Ein "freudiges Hinfiebern" sei es im Verein, bevor es auf nach Dinard gehe. Während der Delegationsfahrt seien viele dann "völlig begeistert von der Atmosphäre", so Galata. Die Freunde die sich über den jahrelangen Austausch gefunden haben, sahen sich zuletzt im September 2019, als das letzte Delegationstreffen stattfand. Deshalb habe auch die Städtepartnerschaft unter der Pandemie gelitten, so Galata.

Laut Dominique Ledez, Mitglied im Vorstand der "Amis de Starnberg", habe man genügend Gemeinsamkeiten und geteilte Erfahrungen, sodass die Partnerschaft die Zeit der Pandemie gut überstehe. Doch auch in Dinard hat sich in den vergangenen beiden Jahren wenig verändert. Es gab einen Vorstandswechsel, doch Treffen fanden innerhalb des Partnerschaftsvereins nur sehr unregelmäßig statt.

Galata ist der Ansicht "jetzt reicht es ein bisschen mit dem Stillstand", weshalb der Verein jetzt für 2022 wenn möglich wieder eine Starnberger Delegation nach Dinard schicken möchte. Auch einen Schüleraustausch zwischen dem Starnberger Gymnasiums und der Hotelfachschule Dinards soll es geben.

Besondere Events der Städte zukünftig mit der Partnerstadt zu verknüpfen, wünscht sich Dominique Ledez. Er würde sich über Starnberger Gesichter beim traditionellen Meerbaden am 31. Dezember freuen. Das sei immer eine "riesen Gaudi" meint der Franzose. So komme ein "bisschen mehr Pep" in die Partnerschaft.

An den Mitgliederzahlen habe sich in Starnberg wenig geändert: Neue Leute kommen kaum hinzu, vor allem da es derzeit an Begegnung mit dem Verein fehle. Ausgetreten sei bis jetzt noch niemand, schließlich seien die Mitglieder aus Überzeugung im Verein, meint Galata.

Inzwischen sind in beiden Städten neue Bürgermeister im Amt, im Rahmen der Partnerschaft haben sie sich einander jedoch noch nicht vorgestellt. Für die Vereine und Freunde ist es inzwischen also höchste Zeit für ein Wiedersehen à la "Bussi links, Bussi rechts".

© SZ vom 15.12.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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