Starnberg:Söckinger im Visier der Fahnder

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Ein 49-Jähriger soll den rätselhaften Schuss durch das Fenster eines Wohnhauses abgefeuert haben. Der Mann wurde bereits vernommen.

Christian Deussing

München - Ein offenbar seriöser Investor aus dem Ausland, eine namhafte private Geschäftsbank aus Deutschland, dazu die Landesbank, die Stadtsparkasse und der FC Bayern - so sieht im Kern das Zwölf-Millionen-Rettungsmodell für den TSV 1860 aus. Die Sechziger stehen, anders als in den vergangenen Wochen, nach SZ-Information nicht mehr kurz vor der Pleite - sondern kurz vor der Rettung. Bis kommenden Montagabend soll Vollzug gemeldet werden. Dann tagt der Aufsichtsrat des Traditionsklubs. Gelänge bis dahin nicht der Durchbruch, könnten die Löwen die am 28. März fälligen Gehaltszahlungen nicht leisten und müssten Insolvenz anmelden. Doch danach sah es am Mittwoch bei dem Fußball-Zweitligisten nicht mehr aus. "Ich will nicht zu optimistischsein, aber inzwischen schaut unsere Lage schon wieder etwas besser aus", bestätigte 1860-Präsident Dieter Schneider der SZ.

Das Einschussloch im Fenster eines Wohnhauses in Söcking. Foto:  Fuchs (Foto: STA)

Schneider und seine Kollegen sind dabei, ein Bündnis aus Wirtschaft und Politik zustande zu bringen, das vom Lokalrivalen FC Bayern kräftig unterstützt und teils auch vorangetrieben wird. Ein Faktenaustausch zwischen den Klubspitzen sollte am Mittwochabend stattfinden. Nach Angaben aus Kreisen des TSV 1860 haben die Löwen einen ausländischen Geldgeber an der Hand, der unter bestimmten Bedingungen - möglich ist dabei auch eine Verpfändung der KGaA-Anteile - mehrere Millionen Euro mitbringen will. Hinzu kommen mehrere Finanzinstitute unter Koordination einer renommierten Privatbank. In Finanzkreisen ist von "positiven Signalen" die Rede. Noch in dieser Woche wollen sich Manager der an der Rettungsaktion beteiligten Banken treffen und zu einer Übereinkunft mit den Sechzigern gelangen. Dass eine Privatbank die Moderation übernimmt, ist nach Angaben aus Kreisen von Bayerns Staatsregierung die Voraussetzung für ein Mitwirken der Landesbank. Andernfalls könne die Europäische Union Kredite der Landesbank als unzulässige staatliche Beihilfe für den klammen Verein verbieten.

Mit der Not des TSV befasste sich am Mittwoch sogar das Kabinett um Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU).Seehofer und Kollegen waren sich einig, dass es kein Geld vom Freistaat für 1860 gibt, dies wäre sonst ein Präzedenzfall. Vor allem Umweltminister Markus Söder (CSU) soll sich massiv gegen Staatshilfen für die Löwen ausgesprochen und darauf verwiesen haben, dass der Bundesligist 1. FC Nürnberg seine Probleme in der Vergangenheit ebenfalls alleine habe lösen müssen. Söder kommt aus Nürnberg. Im Gespräch ist aber ein Kredit der Landesbank für die Löwen in Höhe von zwei Millionen Euro, für den eventuell die staatliche Förderbank LfA bürgen könnte. Im nächsten Schritt könnte auch die Stadtsparkasse ein Darlehen gewähren. Wenn die Landesbank dabei sei, werde es auch für die Sparkasse leichter, heißt es aus der Münchner Stadtspitze.

abur/kaa/Kc/o.k./usc

© SZ vom 24.03.2011 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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