Starnberg:Probe bestanden

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Rund 150 Jugendliche haben sich an der Einschreibung für eine Fachoberschule in Gilching beteiligt. Schon im Herbst will man mit zwei Klassen in den Zweigen Wirtschaft und Soziales starten.

Wolfgang Prochaska

Es sind wohl die wichtigsten Zahlen des ersten Halbjahres: Bei der Probeeinschreibung für eine Fachoberschule in Gilching haben sich rund 150 Schüler in die Listen eingetragen, die in anderen Fachoberschulen in der Region auslagen. Das bedeutet für den Landkreis Starnberg, dass voraussichtlich schon im Herbst mit dem Schulbetrieb in Gilching begonnen werden kann. Zwar sind die Zahlen noch nicht amtlich, aber für Landrat Karl Roth (CSU) sind sie schon so aussagekräftig, dass er die Kreisräte gleich am Anfang der Sitzung des Kreistags am Dienstag darüber informierte.

Laut Roth interessiert sich die große Mehrheit der 150 Schüler vor allem für die Fachrichtungen Wirtschaft und Soziales. Eine geringe Anzahl würde auch den Schulzweig Technik wählen. Damit ist der Start mit jeweils zwei Klassen für zwei Fachrichtungen möglich. Angedacht sind Klassenstärken von 16 Schülern. Bekanntlich sollen die Klassen am Anfang in Schulcontainern untergebracht werden, die bislang vom Christoph-Probst-Gymnasium genutzt wurden und daher zur Verfügung stehen.

Für Roth ist der Start mit zwei Klassen und den beiden Zweigen Wirtschaft und Soziales insoweit von Vorteil, da dies die Logistik vereinfacht und auch die dafür notwendigen Praktika-Plätze überschaubar sind. Deshalb konnte er schon am Dienstag berichten, dass schon jetzt genügend Plätze vorhanden seien. Dennoch sind die 150 Schüler ein kleiner Dämpfer für den Schulstandort Gilching. "Es kann sein, dass die angebotene Container-Lösung doch einige Schüler davon abgehalten hat, sich für Gilching zu entscheiden", mutmaßte der Landrat. Zuletzt ging man von 200 Schülern aus. Im Starnberger Landratsamt glaubt man aber, dass die Schülerzahl in den kommenden Jahren sukzessive steigen wird, wenn erst einmal die Schule gebaut und fertiggestellt ist. Von rund 400 Schülern geht man letztlich aus. Dann soll auch noch der dritte Zweig Technik angeboten werden. Die Fachoberschule wird auf dem alten Gilchinger Festplatz entstehen und damit gut erreichbar sein.

Der Gilchinger Bürgermeister Manfred Walter (SPD), der in den vergangenen Monaten vehement für den Schulstandort Gilching gekämpft hat und damit im Gegensatz zu den Starnbergern erfolgreich war, gab sich nach der Sitzung zurückhaltender als Roth. "Es kommt auf die Aussage des Kultusministerium an und diese ist noch nicht da", warnte er. Er sei deshalb vorsichtig. Dennoch ist auch Walter der Ansicht, dass zu 98 Prozent dem Bau einer Fachoberschule im Landkreis Starnberg nichts mehr im Wege steht. Der Start mit jeweils zwei Klassen für zwei Fachrichtungen schätzt er wie Roth als positiv ein. Walter nennt aber einen anderen Grund: Die Suche nach Lehrern werde dadurch erleichtert, da man zum Anfang nur vier Lehrkräfte benötige.

Für den Gilchinger Bürgermeister war aber die Nachricht über das Ergebnis der Probeeinschreibung an den anderen Schulen ebenfalls noch recht frisch. "Mich hat der Landrat am Montagabend verständigt. Deshalb weiß ich auch nicht mehr als die anderen Kreisräte", sagte Walter. Immerhin kann er für sich und seine Gemeinderäte verbuchen, dass durch ihr geschlossenes Engagement der Landkreis endlich einen zusätzlichen Ausbildungsweg erhält, der von vielen Eltern und natürlich Schülern vermisst wurde.

© SZ vom 20.03.2013 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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