Starnberg:Informationen zum Einheimischenmodell

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Nach dem Debakel bei der Vergabe der Reihenhäuser am Wiesengrund werden die Bewerber eingeladen

Von Sylvia Böhm-Haimerl, Starnberg

Nach dem Debakel um die Vergabe von 51 Grundstücken im Einheimischenmodell "Am Wiesengrund" in Starnberg hat der Stadtrat am Montag einen Kompromissvorschlag von Stefan Frey (CSU) befürwortet. Demnach sollen alle potenziellen Bewerber innerhalb der nächsten drei Wochen zu einer Informationsveranstaltung eingeladen werden. Einstimmig wurde zudem der UWG-Antrag befürwortet, wonach möglichst schnell ein Kriterienkatalog für die dort geplanten Geschosswohnungen erstellt werden soll.

Seit der Panne bei der Auslosung der Grundstücke steht die Stadt massiv unter Druck. Rechtlich ist noch nicht entschieden, ob eine neue Vergabe angesetzt werden muss. Das verunsichert die Bewerber, die bereits einen Zuschlag erhalten haben; denn sie könnten bei einer neuen Verlosung leer ausgehen. Einige machten ihrem Ärger in der Bürgerfragestunde Luft. Wie ein Interessent ausführte, hatte er der Stadtverwaltung vor drei Wochen Fragen zur aktuellen Entwicklung gestellt. Erst eine Stunde vor der Stadtratssitzung habe er die Antwort erhalten, dass zunächst geklärt werden müsse, ob neu verlost werden soll. "Es kann nicht sein, dass sich die Stadtverwaltung hinter einem Nicht-Status versteckt", kritisierte der Fragesteller. Es werde auf den Nerven von 78 Leuten herumgetrampelt. Um eine Neuverlosung zu vermeiden, hatte Gerd Weger (CSU) den Antrag gestellt die Anzahl der Geschosswohnungen zu reduzieren und stattdessen mehr Reihenhäuser zu bauen. Über diesen Antrag soll der Stadtrat nach Angaben von Stadtbaumeister Stefan Weinl am 2. März entscheiden. Allerdings machte er den Bewerbern keine große Hoffnungen. Eine Änderung der Planung sei schwierig und langwierig, weil dafür der Bebauungsplan überarbeitet müsse, erklärte er.

Die UWG indes plädiert für mehr Wohnungen. Der Dringlichkeitsantrag, die Planungen für den Geschosswohnungsbau voranzutreiben, wurde damit begründet, dass etwa 80 Prozent der Bewerber für die Reihenhäuser nicht berücksichtigt werden konnten. Diese Bewerbergruppe könnte sich für Vier-Zimmer-Eigentumswohnungen interessieren. Eine Bedarfsabfrage soll nun klären, welche Wohnungsgrößen gebraucht werden. Otto Gaßner (UWG) zeigte sich überzeugt, dass mehr Mietwohnungen angeboten werden sollten als Eigentumswohnungen. Denn bei Vermietung könnten die Stadt beispielsweise Feuerwehrleute oder Pflegeberufe bevorzugt behandeln. Der Antrag der FDP, zu klären, ob die Wohnungen auch in Genossenschaftsmodellen angeboten werden können, wurde ebenfalls einstimmig befürwortet.

© SZ vom 19.02.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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