Sonnenäcker:Garteln aus Leidenschaft

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Gemüse wie aus dem eigenen Garten - das ist mit einem Beet auf den Sonnenäckern möglich. Wie, das erklärt die Unser-Land-Vorsitzende Jana Schmaderer. (Foto: Nila Thiel)

Die Sonnenäcker starten am 14. April in die neue Saison

"Einen Garten auf dem Feld" können Naturbegeisterte auch dieses Jahr wieder pachten. Der Verein "Starnberger Land" bietet seit 2004 mit der Aktion "Sonnenäcker" die Möglichkeit, selbst Gemüse anzubauen - unter professionellen Bedingungen. Um aus alten Fehlern zu lernen und die zukünftigen Gärtner vorzubereiten, veranstaltete die Vereinsvorsitzende Jana Schmaderer eine Informationsveranstaltung im Landratsamt Starnberg. Zukünftig zu vermeiden gelte es: illegalen Pflanzenanbau, Müllentsorgung auf fremden Äckern und unsolidarische Nachbarschaft.

"Manche Teilnehmer des Projekts kommen weder zur Informationsveranstaltung, noch zur Feldübergabe", berichtet Schmaderer. Da gäbe es natürlich auch mal Probleme. Sie müsse dann Feuerwehr spielen. "Einmal hat jemand versucht, im großen Stil Hanf anzubauen", erklärt sie. Der Bauer, dem das Feld gehörte, hätte daraufhin sofort eingegriffen und die Pflanzen entsorgt. Das Verhältnis zu den Landwirten sei sehr wichtig für das Projekt. "Sie bereiten uns den Boden auf und tragen die Verantwortung", so Schmaderer. Auch müssten die Hobbygärtner rücksichtsvoll miteinander umgehen. "Die eigenen Unkrautreste auf dem Nachbaracker zu entsorgen, das geht gar nicht", sagt sie.

Wie harmonisch das Projekt verlaufen kann, zeigte sie eindrucksvoll mit Bildern der letzten Jahre. Gemeinsame Erntedankfeste, Ackerfrühstücke oder ein Blühwiesenwettbewerb seien die Höhepunkte der Saison. Aber auch das Arbeiten an der frischen Luft sei jedes mal ein Genuss. "Das ersetzt mein Fitnessstudio", sagt Schmaderer. Vielen Teilnehmern wäre es zwar wichtig, gesunde Produkte mit gutem Geschmack zu pflanzen und die Umwelt zu schützen, die Arbeit selbst sei aber die größte Motivation. "Vor allem für Familien mit Kindern ist das Projekt geeignet", sagt sie, "so kann eine Verbindung zur Natur aufgebaut werden".

Trotz des großen Interesses von durchschnittlich 250 Teilnehmern jährlich, könne man dieses Jahr nur neun statt wie bisher zehn, Äcker im Landkreis Starnberg anbieten. "Ein Bauer wollte seine Fläche wieder selber bewirtschaften", sagt Schmaderer. Für die mehr als 30 Anwesenden finde man trotzdem sicherlich einen Platz. Es gäbe Bifänge, schmale Ackerbeete, in der Länge von 50 Metern für 30 Euro und 100 Metern für 60 Euro zu pachten.

Die ebenfalls anwesende Klimaschutzmanagerin des Landratsamtes Starnberg, Josefine Anderer-Hirt, freute sich, das Projekt "Sonnenäcker" unterstützen zu können. "Heute Morgen haben wir hier noch ein Klimapaket in der Kreisratssitzung beschlossen", berichtet sie. Genau solche Aktionen würden helfen, Umwelt-Ziele zu erreichen.

Die Resonanz des Abends: Begeisterung und Tatendrang bei den Hobbygärtnern. Die müssen sich jedoch noch gedulden. Erst am 14. April beginnt die Saison.

© SZ vom 16.03.2016 / klw - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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