Hallenbad:Ende April ins Seebad

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Starnbergs Bürgermeisterin startet fünf Monate vor der geplanten Wiedereröffnung eine Werbekampagne und präsentiert ein Betriebskonzept. Sanierung und Umbau sollen ohne Ufermauer 22,5 Millionen Euro kosten

Von Peter Haacke, Starnberg

Eine der am häufigsten gestellten Fragen in Starnberg lautet derzeit: Wann öffnet eigentlich wieder der Wasserpark, der künftig Seebad heißen soll? Seit mehr als zwei Jahren wird das Gebäude nebst Außenanlagen saniert, der ursprünglich anvisierte Neueröffnungstermin im Herbst 2017 war nicht zu halten: Zu viele Probleme verschiedenster Art ließen den Termin platzen. Nun hat Starnbergs Bürgermeisterin Eva John eine neue Zielvorgabe genannt: Ende April 2018 - also in etwa fünf Monaten kurz vor dem Start in die Freiluftsaison - soll der von Grund auf renovierte Bade- und Saunatempel wieder genutzt werden können.

Zumindest die Werbung für das voraussichtlich 22,5 Millionen Euro teure Prestigeobjekt läuft auf Hochtouren: "Begeistert. Entspannt. Belebt" steht auf einem aktuellen Flyer der Stadt, der - mit "Starnberg im Winter", dem jüngsten Lifestylemagazin des Rathauses in Umlauf gebracht - auf zwölf großformatig bebilderten Seiten einem neuen Lebengefühl in der Kreisstadt Ausdruck verleihen soll: Das Seebad will durch moderne Erscheinung und einzigartige Lage am Seeufer mit der "Kombination aus Hallenbad, der neuen Saunalandschaft mit Saunahütten im Bootshausstil und dem Strandbad mit großzügiger Außenanlage" ein besonderes Bad- und Freizeiterlebnis bieten. Doch bis das Hallenbad "Groß und Klein begeistert", die Saunalandschaft "die Seele entspannt" und das Strandbad "alle Sinne belebt", wird es noch dauern: Immerhin: Die Bauarbeiten laufen, überall hängen Kabel von den Decken, im Gebäudekomplex werkeln Handwerker und Techniker.

Bei einem kurzfristig von Bürgermeisterin John anberaumten Pressetermin präsentierte Betriebsleiter Christian Herrmann - flankiert von John und Stadtbaumeister Stephan Weinl - am Mittwoch das neue Betriebskonzept. Er nannte Öffnungszeiten und Eintrittspreise und erläutert das durchdachte Raumkonzept mit dem neu gestalteten Eingangsbereich. Montags gibt es einen Damensaunatag, jeden ersten Freitag im Monat eine "lange Saunanacht" bis 24 Uhr. Auch Nutzungszeiten für Schulen und Vereine wurden ausreichend eingeplant. Ohnehin sei das Konzept flexibel, sagte Herrmann. Der Fitnessraum wurde allerdings gestrichen, die Flächen bekommt die Gastronomie. Sogar eine eigene Homepage hat der neue Wasserpark schon. Und rechtzeitig zur Weihnachtszeit kann man Gutscheine und Karten erwerben, erläutert John, damit "man sich jetzt schon Vorfreude kaufen kann".

22 Angestellte und - bei Bedarf - zusätzlichen Aushilfen soll das Seebad haben, die allesamt noch geschult werden müssen; früher waren es 15 Personen. Sieben Millionen Euro wurden in die Technik verbaut. Die Kostensteigerung für Hochbau und Grünanlagen von zunächst 18 Millionen auf nunmehr 22,5 Millionen erklärt die Bürgermeisterin mit einer Hochkonjunktur im Baugewerbe, Altlasten, unvollständigen alten Plänen, höheren Planungshonoraren und ein paar unliebsamen Überraschungen, die aber laut Weinl immer auftreten können. Nur über den Preis für die marode Ufermauer (John: "Das läuft als Extra-Projekt") besteht noch Unklarheit. Die ersten 30 Meter kosten 225 000 Euro netto. Für die verbliebenen 170 Meter Mauer sollen die Fraktionen ihre Vorschläge unterbreiten, so John.

© SZ vom 08.12.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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