Starnberg:Das Bewusstsein stärken

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Die Ausstellung "Klima & Co" ist im Landratsamt zu sehen

Christiane Bracht

Wie funktioniert der Treibhauseffekt? Was ist überhaupt eine Kilowattstunde Energie? Welche Energieformen gibt es? Und wie viel Strom verbraucht eigentlich der Stand-by-Betrieb von Fernseher, Computer oder HiFi-Anlage tatsächlich? Antworten auf diese und viele andere Fragen gibt derzeit die Ausstellung "Klima & Co" im Starnberger Landratsamt. Das Bayerische Landesamt für Umwelt hat sie bereits im Jahr 2003 konzipiert und immer wieder aktualisiert, um über Klimawandel, Energiegewinnung und Verbrauch zu informieren. Die Besucher sollten aber auch Denkanstöße bekommen, wie sie Energie einsparen können. So gibt es dort einen "Energiestrampler", der anzeigt, wie viel man treten muss, um verschiedene Geräte aktivieren zu können. "Aber man muss nicht unbedingt seinen Lebensstil ändern", sagte der Präsident des Ministeriums Claus Kumutat bei der Eröffnung der Ausstellung in Starnberg. Es lohne sich jedoch genauer hinzuschauen, um eine größere Effizienz zu haben. "Man kann mit der Hälfte der Energie doppelt so viel Spaß haben", so Kumutat. In Zukunft werde man Häuser bauen, die praktisch keine Energie verbrauchen, prophezeite er. Und auch die Europäische Union werde künftig verlangen, dass Produkte so gestaltet werden, dass möglichst wenig Energie verbraucht werden muss. Schon allein aus wirtschaftlicher Sicht müsse man Energie sparen, denn die Schäden, die in Folge der Erderwärmung angerichtet werden, etwa durch Hochwasser, Stürme oder Starkregen seien teuer. Vorsorge sei dagegen billiger, wusste Kumutat. Und bis jetzt habe man zwar vieles tun wollen, aber noch nichts erreicht. So sei Kohlendioxidverbrauch in Bayern und Deutschland immer noch erheblich höher als geplant.

Bis zum 7. September sind die Schautafeln im Starnberger Landratsamt zu sehen. Foto: Georgine Treybal (Foto: Georgine Treybal)

Nach neuesten Berechnungen erwärmt sich das Klima deutlich schneller als bisher angenommen.

Und die Wetterextreme werden damit zunehmen. D

ie Durchschnittstemperatur der Erde wird in 90 Jahren voraussichtlich auf 19 Grad Celsius steigen, prognostizieren die Experten. Heute liegt sie bei 15,6 Grad. Zu Beginn der Klimaaufzeichnungen 1850 waren es nur 14,9 Grad. Das bedeutet auch, dass die Polkappen rasant schmelzen werden und der Meeresspiegel um einen knappen Meter steigen wird. "Große Probleme kriegen vor allem die Ärmsten dieser Welt", sagte Kumutat. Noch fehle das Bewusstsein dafür. Die Ausstellung soll den Besuchern, vor allem auch vielen Kindern, die Dringlichkeit der Energiewende vor Augen führen.

© SZ vom 01.07.2011 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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