Starnberg:Bund Naturschutz kritisiert Flächenfraß

Bürger gegen Beton: Der Bund Naturschutz im Landkreis macht sich Mut im Kampf gegen Flächenfraß und Gewerbegebiete wie etwa im Unterbrunner Holz der Gemeinde Gauting, Schorn der Stadt Starnberg an der A 95 und auch beim geplanten Supermarkt in Wörthsee, für den 2000 Quadratmeter Wald gerodet werden müssen und über den die Bürger in vier Wochen entscheiden. Ein vergleichbares Projekt in Weiden in der Oberpfalz hätten die Bürger gegen die große Mehrheit der Kommunalpolitik per Abstimmung gestoppt, teilt Kreisvorsitzender Günter Schorn mit. "Auch für unseren schönen Landkreis Starnberg gilt: Natur- und Artenschutz muss Vorrang haben vor kurzsichtigen Zielen einer vermeintlichen Gewerbesteuerzahlung", erklärt Schorn.

Die hiesigen Projekte seien herausragende Beispiele einer verfehlten Politik, die nur auf Gewerbesteuereinnahmen setze. Dabei dürfte das Geld frühestens zehn Jahre nach Baubeginn der ersten Gebäude fließen. Natur und Artenschutz, der nach dem Bienen-Volksbegehren vor zwei Jahren verstärkt beachtet werden müsse, werde völlig aus den Augen verloren. Auch wenn ein so genannter "Ausgleich" fällig werde, könne ein aufgeforsteter Wald frühestens nach 50 Jahren beginnen, den abgeholzten zu ersetzen, erklärt Schorn. "Ganz zu schweigen vom zerstörten Lebensraum für Pflanzen und Tiere - und den Menschen, der eigentlich immer mehr intakte Natur in seiner Nähe braucht."

© SZ vom 24.02.2021 / sz - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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