Starnberg:Ausschuss zum Bahnhof am See nimmt Arbeit auf

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Lange Zeit war es still geworden um die Seeanbindung - das wichtigste und kostspieligste städtebauliche Zukunftsprojekt Starnbergs. Eine Mediation zwischen den Vertragspartnern - Stadt und Bahn - scheiterte nach vielen Verhandlungen, der Staatskonzern reichte eine Schadenersatzklage über 170 Millionen Euro ein. Doch nun scheint wieder Bewegung in die Angelegenheit zu kommen: Erstmals seit Monaten tagt wieder der Starnberger "Projektausschuss Bahnhof See". Bereits Ende November hatte der Stadtrat ein neues Team benannt, das Verhandlungen mit der Bahn aufnehmen soll. An diesem Donnerstag (18 Uhr, Schlossberghalle) gibt es nun einen Zwischenbericht und neue Zielvorgaben. Zudem werden Anträge aus der Bürgerversammlung vom November zum Thema "Bahnhof See" behandelt.

Seit Jahrzehnten ist es Ziel der Stadt, die städtebauliche Situation am Nordufer des Starnberger Sees im Bereich des Bahnhofs zu verbessern. 1987 schloss man einen Vertrag mit der Bahn, der im Wesentlichen den Bau des Bahnhofs Nord, die Rückgabe nicht benötigter Bahngrundstücke und des Bahnhofgebäudes an die Stadt sowie eine Gleisverlegung vorsah. Doch der Vertrag mit 30 Jahren Laufzeit wurde nur teilweise erfüllt: Trotz weitreichender Planungen erklärte der Stadtrat 2016, die Stadt sei finanziell nicht in der Lage, das Millionenprojekt zu stemmen. Seither verschlechterte sich das Klima zwischen den Vertragspartnern. Nun aber soll es wieder zurück an den Verhandlungstisch gehen: Vorrangiges Ziel der Stadt ist die Vermeidung einer gerichtlichen Auseinandersetzung, in einem weiteren Schritt soll Einvernehmen mit der Bahn erzielt werden. Kein leichtes Unterfangen, denn neben technischen Aspekten geht es insbesondere um die Finanzierung des Vorhabens. Die Kreisstadt hofft auf Basis neuer Grundlagen auf Zuschüsse von Bund und Freistaat.

© SZ vom 28.01.2021 / phaa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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