In den Sommerferien ist im Straßenbau Hochsaison: Vor allem, um den Schulbusverkehr nicht zu behindern, lassen Gemeinden und Staatliches Bauamt ihre Verkehrswege bevorzugt im August und in der ersten Septemberhälfte bauen oder sanieren. Und so sind im Fünfseenland derzeit einige überörtliche Straßen wegen Ausbauarbeiten gesperrt. Auch in Starnberg wird kräftig gebaggert. Im Norden der Kreisstadt kommt es wegen des Baus von Wasserleitungen zu Verkehrsbehinderungen und kleinräumigen Sperrungen. Vom kommenden Dienstag an ist die Wittelsbacher Straße zwischen Kirchenweg und Ludwigstraße drei bis vier Wochen lang für den Verkehr total gesperrt. Der Straßenabschnitt muss im Rahmen des Kirchplatzumbaus erneuert werden: "Um rechtzeitig fertig zu werden, wird nun an allen Ecken des Kirchplatzes gleichzeitig gearbeitet", sagte Stadtsprecher Karl Heinz Springer der SZ. Ebenfalls vom Dienstag an wird zwischen Unterbrunn und dem Kreisverkehr am westlichen Ortseingang von Gauting die Fahrbahndecke saniert: Bis 26. August soll dort bei Vollsperrung im Rahmen eines Forschungsprojekts ein emissionsarmer Schaumbitumen aufgetragen werden. Nach einem Test zwischen Erling und Machtlfing ist dies der erste großtechnische Einsatz des neuartigen Belags auf einer Länge von 2,2 Kilometern. Dabei wird Wasser durch Düsen eingesprüht, so dass dieser Belag bei niedrigeren Temperaturen als herkömmlicher Asphalt verarbeitet werden kann. Die Ortsumfahrung für Ober- und Unterbrunn soll bis zum September nächsten Jahres fertig sein. Eine Brücke ist bereits fertiggestellt und in Betrieb genommen worden, die Behelfsumfahrung wird gerade zurückgebaut. Der eigentliche Straßenbau soll im Februar nächsten Jahres beginnen. Die Autobahnausfahrt Seeshaupt ist seit Mitte Juli in Richtung St. Heinrich nicht passierbar: Auf einer Länge von etwa zwei Kilometern wird die marode Fahrbahn erneuert und größtenteils auf 6,50 Meter verbreitert; außerdem wird eine Kurve abgeflacht und die Wirtsbachbrücke durch einen Stahlrohrdurchlass ersetzt. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 650 000 Euro. Anfang September können Autofahrer auch die Strecke nach Beuerberg von der Autobahnausfahrt nicht mehr benutzen. Aber am 9. September soll die Vollsperrung in beiden Richtungen aufgehoben werden: Christine Volkmer vom Bauamt in Weilheim will den Termin "unbedingt einhalten, selbst wenn dann wahrscheinlich noch Restarbeiten anstehen". In Weßling wird bis Monatsende der Radweg vom Argelsrieder Feld zum Ortsende angelegt, der Verkehr muss über Gautinger und Hauptstraße ausweichen. Auch die Grünsinker Straße in Weßling ist noch gesperrt: Im Bereich der Bahnunterführung stehen Arbeiten an den Entwässerungsanlagen an. Die Kreisstraße zwischen Hochstadt und Unering ist bei Tiefenbrunn gesperrt: Ein Ausbau mit Kurvenbegradigungen bis Oktober soll die unfallträchtige Strecke entschärfen. Danach wird die Straße als Umleitung für eine weitere Baustelle zwischen Drößling und Perchting benötigt. Auch am Südufer des Ammersees müssen Autofahrer längere Umleitungen in Kauf nehmen: Seit 12. Juli ist die Straße zwischen Pähl und Wielenbach an der Kienschbachbrücke voraussichtlich für zwei Monate total gesperrt. Hier muss eine neue, deutlich breitere Brücke gebaut werden, über die künftig die Pähler Ortsumfahrung führt. Der Verkehr wird derzeit zur B 2 am Hirschberg durch das Pähler Zentrum umgeleitet: Weil dort nun 10 000 Autos mehr täglich fahren, ist vorübergehend eine Fußgängerampel aufgestellt worden. Auf der B 2 ist im Einmündungsbereich die Höchstgeschwindigkeit auf 70 Kilometer pro Stunde reduziert. Sven Maertz vom Bauamt hofft, bis Schulbeginn die Kreisstraße nach Wielenbach wieder freigeben zu können: "Auch wenn das Wetter bislang nicht besonders gut war, sollte es doch klappen". Allerdings wartet auf der Hauptverkehrsachse von Herrsching in Richtung Weilheim schon die nächste Schikane: Vom kommenden Dienstag an stehen Deckenbauarbeiten zwischen Vorderfischen und Aidenried an. Drei Wochen lang wird dazu die Staatsstraße abschnittsweise halbseitig abgeriegelt und der Verkehr mit einer Ampel geregelt. In der letzten Ferienwoche muss die 2,2 Kilometer lange Strecke zur Asphaltierung total gesperrt werden.
