Starnberg:Alltägliche Besonderheiten

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Bei den "Offenen Ateliers" präsentieren Künstler aus Starnberg, Pöcking und Feldafing zwei Wochenenden lang ihre neuesten Arbeiten. Zu sehen gibt es Gemälde, Skulpturen, Fotografien und Reliefs.

Von Laura Kutsch, Isabell Oberle

Zwei Wochenenden im Zeichen der Kunst: Am Westufer des Starnberger Sees öffnen acht Künstler ihre Ateliers für Besucher. Foto: Fuchs (Foto: STA Franz X. Fuchs)

- Die Stille der Natur, die Flüchtigkeit des Seins oder auch die Anonymität in der virtuellen Welt - 13 Künstler aus dem Landkreis stellen an den kommenden beiden Wochenenden (5./6. April und 12./13. April) ihre Werke aus. In acht Ateliers können Besucher zwischen 14 und 19 Uhr Aufnahmen besonderer Momente betrachten, die den meisten dennoch nicht fremd sein dürften.

1 Starnberg

Possenhofenerstraße 29

Ulrike Prusseit

In Starnberg werden dieses Jahr gleich drei Künstlerinnen ausstellen. Ulrike Prusseits Werke tragen den Titel "Das Kreuz mit dem Kreis". Bekannt ist sie für Bilder, die den Betrachter gleichzeitig betroffen machen und trösten. Zwei Gäste empfängt sie in ihrem Atelier: Karin Irshaid zeigt Skizzen und Momentaufnahmen zum Thema "Innehalten vor dem Berg". Außerdem können Besucher passend zum Motto jeweils um 14 und um 18 Uhr Lesungen aus ihrem Buch "Innehalten" hören. Elvira Lanthenhammer präsentiert Werke zum Thema "Lagepläne". Zu sehen sind mehrere Farbfelder, die übereinander lagern und die Atmosphäre verschiedener Orte wiedergeben sollen, wie beispielsweise die des Lageplans vom "Platz des himmlischen Friedens".

2 Pöcking

Starnbergerstraße 9

Julius Wurst

"Kunst heißt Atmen lernen." So hat Julius Wurst einst eines seiner Werke sehr treffend betitelt. Bei den Ateliertagen will der Fotograf, Bildhauer und Maler Besucher mit neuen Objekten und Bildern begeistern. Eine Bilderserie etwa zeigt schwarze Schatten in verschieden Körperhaltungen, mit Wachs auf Holz gebracht. Sie trägt den Titel "Schatten vor dem Nichts".

3 Pöcking

Hohe Wurz 5

Ingrid Sidow-Sum

Ingrid Sidow-Sum malt abstrakte Bilder und modelliert Terrakotta-Skulpturen. Sie fertigt den "Drahtseilakt der Artisten" an oder malt in den buntesten Farben die "Vernetzung". Seit einiger Zeit macht sie auch sogenannte "Teppich-Bilder", die sie ausstellen wird.

4Niederpöcking

Buchenweg 5

Helga Henckmann

Von Norwegen über blutiges Gepäck bis hin zum Surfer malt Helga Henckmann. Ihre Werke tragen allesamt englische Titel und beschäftigen sich vor allem mit Landschaften und Beziehungsformen des Menschen. Sie zeigt die Einsamkeit, das Zusammensein oder auch den Zustand des Aufwachens.

5 Po ssenhofen

Karl-Theodor-Straße 6a

Ursula Steglich-Schaupp

Die Künstlerin Ursula Steglich-Schaupp setzt sich in ihren Bildern mit der Vergangenheit auseinander. Sie übermalt Bilder ihres 2011 verstorbenen Mannes mit Acryl, Lack und Farbpigmenten. Was zuerst respektlos anmutet, entpuppt sich als Zwiegespräch mit dem verstorbenen Maler. Mit ihr gemeinsam stellt Katharina Kreye in ihrem Atelier aus. Analoge Fotos und Handyfotos sollen einander gegenübergestellt werden.

6 Possenhofen

Seeweg 1

Lisi Binder

Lisi Binder beschäftigt sich seit einigen Jahren mit verschiedenen Drucktechniken, wie den Handdrucken, die sie bei den Ateliertagen ausstellen wird. Inspiration findet die Künstlerin in der Natur, die sie mit Acryl, Kreide und mit Wachs einzufangen versucht. Zu Gast in ihrem Atelier ist Christine Johne. Zu ihrem Hauptmotiv macht diese die Flüchtigkeit des Jetzt und den Augenblick des Wahrnehmens. Beide Künstlerinnen fühlen sich von der Natur angezogen. Jetzt wird das Meer im Mittelpunkt stehen.

7 Feldafing

Heimgartenstraße 6

Susanne Palme-Waldemer

"Kontakt im Virtuellen - Anonymität im realen Raum", das macht Susanne Palme-Waldemer zum Thema ihres Schaffens. In ihrem Atelier in Feldafing zeigt die Künstlerin Reliefs aus Ton und Papier, die das ständige Online-Sein widerspiegeln sollen. So fertigte sie auch eine Bilderserie mit dem Titel "c o n n e c t e d" an, die diese Art des Verbundenseins mit aller Welt in Frage stellt.

8 Feldafing

Bahnhofstraße 20

Johannes Hofbauer

Holz wird bei Johannes Hofbauer zu einem gestalterischen Element. Aus einheimischen Obst- und Maserhölzern sowie verletzten oder verwachsenen Laubbäumen stellt der Feldafinger Künstler Gefäße, Kugeln, Schalen und Skulpturen her. Zu den Ateliertagen ist sein Atelier zu einer Gesamt-Installation geworden. Darin fügen sich auch die Arbeiten von Ulrike Gerd Hartmann ein. Die Starnberger Künstlerin arbeitet sowohl auf Papier und Leinwand als auch mit plastischen Objekten aus Holz und Stein.

© SZ vom 04.04.2014 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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