Sportverein:Das lange Warten

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Der MTV Berg braucht einen Neubau, doch das kann dauern

Von Sabine Bader, Berg

Der MTV Berg zählt mit seinen 1400 Mitgliedern und den fünf Abteilungen zu den großen Sportvereinen im Landkreis. Er hat einen Trainingsplatz für Fußballer mit Kunstrasen, einen Mini-Bolzplatz, eine Skateranlage und einen Bogenschießplatz. All das steht am Berger Huberfeld. Doch bisher können sich die Sportler dort nur in zwei Containern umziehen, Duschen gibt es gar keine. Die sanitären Anlagen bestehen einzig aus einem Dixi-Klo. Sind noch auswärtige Mannschaften zu Gast, bilden sich lange Schlangen. MTV-Chef Andreas Hlavaty nennt es im Gespräch mit der SZ "wilde Zustände".

Kein Wunder also, dass die Sportler sich nach einer Verbesserung sehnen. Anfang 2017 hatte der Verein eigentlich mit dem Bau des Sportgebäudes beginnen wollen, doch das Landratsamt vereitelte diesen Plan, weil es forderte, den Bebauungsplan den geänderten Größenverhältnissen anzupassen. In seiner Sitzung am Dienstagabend stimmten nun die Berger Gemeinderäte den Änderungen schon einmal zu, jetzt ist das Landratsamt erneut am Zug. Für die Sportler bedeutete das, dass mit den Arbeiten frühestens 2020 begonnen werden kann. Die Folge der Verzögerung: Es wird teurer. Mit einer Kostensteigerung von 20 Prozent rechnet der MTV. War der Verein bisher von 835 000 Euro ausgegangen, so wird der Bau mindestens eine Million Euro kosten.

Apropos Mehrkosten: Das Gremium diskutierte am Dienstag auch darüber, ob es sinnvoll sei, das geplante Gebäude zu unterkellern (152 000 Euro), um darin möglicherweise auch zwei Schützenvereinen eine neue Heimat zu geben: Denn die Schützen haben seit dem Brand ihres Domizils im Manthal befristet Unterschlupf in Percha gefunden, die Höhenrainer Schützen schießen seit dem Abriss der Gaststätte "Neuwirt" im benachbarten Münsing. Sollten die Vereine miteinziehen wollen, würde die Unterkellerung des MTV-Baus nach Ansicht Hlavatys Sinn machen.

Bisher ist geplant, im Erdgeschoss des Hauses neben Sanitärräumen, Duschen und Umkleiden auch die MTV-Geschäftsstelle unterzubringen. Im Obergeschoss sind ein Mehrzweckraum für die Turner, Garderoben und eine Küchenzeile vorgesehen. Sollten die Schützen hinzukommen, wäre es wohl sinnvoll, die Schießstände im Keller unterzubringen. Denn die Duschen dorthin zu verlegen, käme laut Hlavaty zu teuer, da man eigens eine Hebeanlage einbauen müsste.

Auch denkt der MTV darüber nach, inwieweit sich zukünftig Synergieeffekte in Sachen Parkplätze zwischen MTV und Gemeindeverwaltung nutzen lassen, da das neue Berger Rathaus ebenfalls am Huberfeld entstehen wird. All das will man nun in Gesprächen mit den Vereinen und Behörden klären.

© SZ vom 08.11.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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