Eigentlich soll es Hagel und Dämonen abwehren, die Krankheiten auf Mensch oder Vieh übertragen. Das Johannis- oder Sonnwendfeuer geht bis auf das 12. Jahrhundert zurück, hat aber - wie der Aberglaube nahelegt - vermutlich bereits vorchristliche Wurzeln. Unter der Naziherrschaft wurde das Brauchtum ideologisch missbraucht, heutzutage steht vor allem Gaudi und Geselligkeit im Mittelpunkt.
Die meisten Sonnwendfeiern im Fünfseenland finden am kommenden Wochenende statt, nur das Schlossgut Oberambach orientiert sich an der Astronomie und lädt dazu bereits am 21. Juni erstmalig ein. Erik Berthold wird mit seiner Gitarre Folkmusic spielen, bei schlechtem Wetter wird die Veranstaltung auf den 28. Juni verlegt.
Am Freitag entzündet der Steinebacher Trachtenverein D'Donarbichler sein traditionelles Johannisfeuer. Bereits von 20 Uhr an wird am Feuerplatz am Ende der Schlagenhofer Straße bewirtet, um 21.15 Uhr startet am Trachtenheim ein Fackelzug, den die Kapelle "Boarisch live" begleitet. Die Sonnwendfeier von Gut Kerschlach beginnt um 19.30 Uhr, wenn es nicht regnet. Ebenfalls am Freitag laden die Königlich privilegierte Feuerschützengesellschaft sowie der Heimat- und Volkstrachtenverein zur Sonnwendfeier bei jedem Wetter an der Starnberger Schießstätte ein. Die Hochberghauser Blasmusi spielt auf, die Trachtenjugend zeigt Tänze. Im kleineren Kreis wird das Johannisfeuer auf dem Uttinger Sonnendachl westlich des Dorfs entfacht. Von 19.30 Uhr an wird zu Lagerfeuermusik gegrillt, was Besucher selbst mitbringen, Getränke gibt's zum Selbstkostenpreis.
Im Gegensatz dazu steht das Johannifeuer auf dem Bernrieder Binselberg, das alljährlich Tausende Zuschauer anzieht. Am Samstag spielt die Band "Deschawü", 60 Ster Holz werden in einem acht Meter hohen Haufen verbrannt und von 17 Uhr an werden die WM-Spiele auf einer Leinwand gezeigt. Möge der Funken auf die deutsche Mannschaft überspringen! Eine Fußballübertragung zum Feuer gibt es am Samstag auch auf dem Kirchenleitberg oberhalb von Frieding. Gefeiert wird von 19 Uhr, Geschirr und Besteck fürs Grillgut sollte jeder selbst mitbringen. Ausweichtermin bei Regen ist der 30. Juni.