Söcking:Konkurrenz für den Söckinger Markt

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Von Gemüse bis zum Waschmittel reicht das Marktsortiment. (Foto: Hirschberger/dpa)

Viele Einheimische kaufen lieber in der Kreisstadt ein. Neue Ideen sollen nun den Händlern mehr Umsatz bescheren

Von Astrid Becker, Söcking

Es gibt ihn nun bereits seit fünf Jahren, doch die Zukunft des Söckinger Wochenmarkts ist ungewiss. Viele Händler jammern offenbar über zu geringe Umsätze. Die Ursache dafür könnte der zweite Wochenmarkt in der Kreisstadt am Samstag sein, der auf Wunsch der Bürgermeisterin Eva John mit einem ähnlichen Sortiment um Kunden buhlt wie die Händler in Söcking. Zum Jubiläum am Freitag warten die Initiatoren nun mit einem vielseitigen Programm auf, bei dem es auch darum geht, kräftig die Werbetrommel für den Söckinger Markt zu rühren.

Einige neue Ideen haben die Umweltaktivistin Christiane Lüst und die Grünen-Stadträtin Annette von Czettritz, die unter anderem den Markt des Energiewendevereins mitgegründet haben, für den Markt bereits entwickelt. Für Berufstätige zum Beispiel könnte sich Czettritz vorstellen, den Marktbeginn von acht Uhr morgens auf sieben Uhr zu verlegen. Ein anderer Tag jedoch werde schwierig zu finden sein, sagt sie, weil viele der Händler bereits anderweitig ausgebucht seien. Das jedoch ist sicher der Vorteil der Starnberger Händler am Samstag. Viele würden ihre typischen Wochenendeinkäufe mit einem Marktbesuch verbinden, kann sich auch Lüst vorstellen. Dabei, so sagt sie, sei der Markt genau aus einem sehr entscheidenden Grund entstanden: um den Menschen aus Söcking eine bezahlbare Einkaufsmöglichkeit regionaler und biologisch hergestellter Produkte direkt vor der Haustür zu schaffen. Tatsächlich kann sich die Energiebilanz des Söckinger Marktes sehen lassen. Mehr als die Hälfte der Käufer kommt zu Fuß oder mit dem Fahrrad. Fast alle der angebotenen Waren stammen aus ökologischer Landwirtschaft. Zudem kommt auf dem Wochenmarkt weniger Verpackungsmaterial zum Einsatz, was auch die Menge des Mülls reduziert.

Vorteile, die auch die Stadt Starnberg und ihre Bürgermeisterin Eva John erkannt haben. John hatte sich daher für einen zweiten Wochenmarkt direkt im Zentrum der Stadt ausgesprochen, bei dem der Schwerpunkt ebenfalls auf Bioprodukte liegen sollte. Doch seit er existiert, nimmt das Konsumverhalten auf dem Söckinger Wochenmarkt den Händleraussagen zufolge ab. So hat der Standbetreiber, der sich zuletzt auf Oliven spezialisiert hat, wie seine Vorgänger auch schon, aufgegeben. Ein Nachfolger ist aber bereits gefunden. Auch Blumen und Starnberger-Land- Produkte sollen das angebotene Sortiment künftig erweitern.

Mit dem für diesen Freitag ersonnenen Jubiläums-Programm will die Marktgemeinschaft zudem um Klientel werben. So wird Bürgermeisterin Eva John um neun Uhr Grußworte sprechen, es gibt einen Kindermalwettbewerb zum Thema "Einkaufen auf dem Wochenmarkt", dessen Sieger an diesem Tag gekürt wird. Der erste Preis wird dabei ein Energiewendetaler im Wert von 60 Euro sein, der an allen Ständen des Marktes eingelöst werden kann. Zudem wird es eine Büchertauschaktion geben, ein Frühstück mit Kaffee aus fairem Handel, eine Brezn-Brotzeit und Fischsemmeln. Wie jeden Freitag findet auch dieser Markt wieder bis 13 Uhr am Karolinenhaus statt.

© SZ vom 07.10.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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