Schulaktion:Punkte sammeln fürs Gehen

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Eltern der Stockdorfer Grundschule präsentieren Aktion "Kiss and Go!"

Von Daniela Kreck, Stockdorf

Schüler der Grundschule Stockdorf sollen künftig zu Fuß zur Schule kommen. Dafür hat der Elternbeirat das Projekt "Kiss and Go!" ins Leben gerufen, das am Donnerstag präsentiert wurde. Ziel ist es, den Verkehr vor der Grundschule zu reduzieren, um die Kinder zu schützen. Doch nicht jeder Schüler gelangt von daheim aus zu Fuß zur Schule. Um die Kinder dennoch nicht direkt vor das Schulgebäude fahren zu müssen, haben Eltern nun die Möglichkeit, ihre Sprösslinge am Stockdorfer Harmsplatz abzusetzen, wo Haltezonen markiert wurden. Von hier aus haben die Kinder, die von Schulweghelfern sicher über die Straßen geführt werden, zu Fuß nur noch 300 Meter zur Schule.

"Das funktioniert sehr flüssig, da es genug Halteplätze gibt. Es stehen hier keine 100 Autos rum", sagte Stefanie Wunderlich vom Elternbeirat. Und eine Belohnung erhalten die Schüler auch: Von Donnerstag, 27. September, bis Freitag, 19. Oktober, sammeln die Kinder sogenannte Fußstempel auf dem Plakat "Erst gehen . . . dann punkten", das in der Aula hängt. Jeder Grundschüler, der während der Aktionstage ein Stück des Schulwegs zu Fuß, mit dem Roller oder dem Fahrrad zurücklegt, erhält einen Stempel. Wenn in den 16 Schultagen insgesamt 3555 Stempel gesammelt worden sind, gibt es eine noch geheime Überraschung. Krailling beginnt am Montag, 8. Oktober, mit der gleichen Aktion.

"Wir hoffen auf einen Multiplikationseffekt. Dank der Unterstützung der Gemeinde Gauting, besitzen wir Plakate und Flyer für das Projekt, die einen Wiedererkennungswert erhalten sollen. Es soll sich rumsprechen", sagte Ute Herdt, ebenfalls Mitglied des Elternbeirats. "Die Kinder sollen lernen, selbständig zu werden. Zudem regt es die Gehirnaktivität an, frühmorgens an die frische Luft zu kommen, um somit konzentrierter dem Unterricht zu folgen." Dem Elternbeirat ist es vor allem wichtig, die Gefahrensituation vor der Schule zu senken. "Heute gab es zwar vereinzelt noch Eltern, die ihre Kinder vor das Schulgebäude gefahren haben, aber sie reagierten alle positiv nach dem Hinweis auf die 'Kiss and Go!'-Aktion", erklärte Herdt. Sollten sich Eltern aber unwohl fühlen, wenn ihr Kind alleine zur Schule geht, bietet der Elternbeirat Beratung an. Zudem kann ein "Walking-Bus" organisiert werden, bei dem ein Erwachsener mehrere Kinder auf dem Weg zur Schule begleitet.

© SZ vom 28.09.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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