Schondorf:Teure Bodensanierung

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Gemeinde lässt altes Prix-Gelände für Bebauung vorbereiten

Die Bodensanierung des ehemaligen Prix-Geländes in Schondorf beginnt am 18. September und wird voraussichtlich bis Anfang November dauern. Die Gemeinde hat den Aushub einer Teilfläche des früheren Gewerbeareals an eine Entsorgungsfirma aus Neuried vergeben. Das wurde in der jüngsten Ratssitzung entschieden. Die Sanierunskosten belaufen sich auf 337 000 Euro. Die Bodenanalyse nimmt die Firma "Geomechnig" aus Schondorf vor, die als Fachbüro den Sanierungsplan erstellt hat.

Das Hauptziel sei es, die Fläche Investoren "altlastenfrei" anbieten zu können, sagte Diplom-Geologe Clemens Mechnig der SZ. Das Erdreich werde bis zu maximal zwei Metern Tiefe ausgehoben, und es würden aus den Schichten Proben gezogen. Nach den "labortechnischen Untersuchungen" werde entschieden, was als schadstoffhaltiges Material zu entsorgen ist, erläuterte der Chef des Ingenieurbüros das weitere Vorgehen. Derzeit läuft noch ein Investorenwettbewerb für die Bebauung des insgesamt knapp zwei Hektar großen Geländes.

Zunächst soll am südöstlichen Rand eine Schulturnhalle entstehen. Zudem sollen 19 Reihenhäuser sowie Gebäude mit 12 und 53 Wohneinheiten errichtet werden. Dabei muss nach Vorgabe der Gemeinde der künftige Investor mindestens 30 Prozent der Geschossflächen zu günstigen Preisen anbieten. Denn das Bauprojekt auf dem einstigen Prix-Areal soll als "sozialgerechte innerörtliche Verdichtung" realisiert werden und bezahlbaren Wohnraum schaffen. Die Produktionshallen der Dämm- und Klimatechnikfirma Prix, die Rollladenkästen herstellte, waren 2016 abgerissen worden.

Das Grundstück in zentraler Ortslage hatte Schondorf vor drei Jahren von der Sparkasse für 4,2 Millionen Euro erworben, um sich an der Bebauung des Geländes zu beteiligen. Doch angesichts der angespannten Haushaltslage entschied der Gemeinderat im vergangenen April, sich aus diesem Projekt zurückzuziehen und dafür einen Investorenwettbewerb einzuleiten. Überdies sollte das aktuelle Wohnförderungsprogramm für Neubauten auf einem anderen Grundstück genutzt werden. Auch die Sanierung von Gemeindewohnungen wurde seinerzeit im Rat erwogen.

© SZ vom 02.09.2017 / deu - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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