Neue Siedlung:Schondorf will Baugebiet an Investoren verkaufen

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Wettbewerb unter Immobilienfirmen soll zu finanzierbaren Lösungen für die künftige Siedlung im Zentrum führen

Von armin greune, Schondorf

Mit der Bebauung des ehemaligen Prix-Geländes zwischen Schulstraße und Bahnlinie könnte Schondorfs Bevölkerung schlagartig um zehn Prozent wachsen. Ersten Entwürfen zufolge fänden dort bis zu 450 Menschen Wohnraum. Seit die Gemeinde 2013 das 2,2 Hektar große Industrieareal für 4,2 Millionen Euro gekauft hat, sind schon einige Konzepte und Vorentwürfe für die Siedlung vorgestellt worden. Doch nun hält Bürgermeister Alexander Herrmann (Grüne) nur einen Investorenwettbewerb für zielführend.

Zur Gemeinderatssitzung am Mittwoch lagen zwei Anträge zum Prix-Gelände vor: Eine Genossenschaft in der Gründungsphase wollte ihr Konzept "Mehrgenerationenwohnen" vorstellen, die CSU verlangte die "Erarbeitung weiterer Lösungsvorschläge für die Bebauung". Herrmann jedoch wollte "einen etwas anderen Weg vorschlagen". Denn der Gemeinderat habe zwar Ideen für eine parkartige, weitläufige Bebauung oder erschwinglichen Wohnungen für Familien entwickelt, dabei aber die Finanzierung aus den Augen verloren.

Statt ein "Wolkenkuckucksheim" zu entwerfen sei es wichtiger, dass "ein Vorschlag auch wirtschaftlich umsetzbar ist", findet der Bürgermeister. Schließlich brauche Schondorf angesichts der angespannten Haushaltslage das beim Grundstückskauf ausgegebene Kapital zurück. Zum anderen gehe es um eine Investition von rund 40 Millionen Euro: "Das muss einer auch im Kreuz haben", sagte Herrmann. Er will daher einen Wettbewerb mit möglichst genauen Vorgaben für Immobilien- und Bauunternehmen ausschreiben: "Die Investoren können und dürfen dann am Bauvorhaben profitieren". Die Vorgaben - etwa welchen Anteil des Areals günstige Mietwohnungen zu welchem Preis einnehmen sollen - will Hermann in einer Sondersitzung am 29. April besprechen. Er bat daher, die aktuellen Anträge bis dahin zurückzustellen, was auch geschah. Rainer Jünger (CSU) war freilich nicht überzeugt, dass der Gemeinderat so eher zu einheitlichen Entscheidungsgrundlagen findet: "Es gibt ja schon feste Meinungen dazu - nur sind die recht verschieden."

© SZ vom 17.04.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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