Schondorf:Ruhe nach dem Sturm

Lesezeit: 2 min

Schondorfs Haushalt steht im Zeichen der Konsolidierung

Von Armin Greune, Schondorf

Nach Jahren mit sehr angespannter Haushaltslage kann Schondorf heuer in finanzieller Hinsicht durchatmen: Mit dem Verkauf des Prix-Geländes sind im vergangenen Herbst 10,5 Millionen Euro auf das Konto der Gemeinde eingegangen. So belaufen sich die Rücklagen zum Jahresanfang auf 11,2 Millionen Euro, mit denen nun zuerst die Schulden getilgt werden: Ein Darlehen über 2,2 Millionen Euro für den Kauf des Prix-Geländes soll ebenso zurückgezahlt werden wie ein Restbetrag für das Schondorfer Sportgelände. Kämmerer Andreas Hanel rechnet so damit, dass sich bis zum Jahresende der Schuldenstand der Gemeinde von derzeit 5,5 Millionen Euro halbieren wird. Die noch ausstehenden 2,8 Millionen Euro in längerfristigen Darlehen könnten dann "vielleicht in fünf Jahren getilgt sein", hofft Bürgermeister Alexander Herrmann (Grüne).

Er ist erleichtert, dass nun "nach Haushaltsjahren, die nicht ganz so rosig waren und in denen wir in weiten Teilen finanziell bewegungsunfähig waren", eine Konsolidierung eintritt. Unter seinem Vorgänger Peter Wittmaack erwarb die Gemeinde schon bis zum Jahr 2013 in der Ortsmitte umfangreiche Grundstücke und realisierte dort Vorhaben wie die Rathaussanierung, ein Jugendhaus und die Zusammenlegung der beiden nördlichen Bahnübergänge. Mit dem Kauf des Prix-Grundstücks und dem Bau eines neuen Feuerwehrhauses geriet Schondorf 2014/2015 noch tiefer in die roten Zahlen.

Heuer werden deshalb allenfalls kleine Brötchen gebacken: Als größte potenzielle Investition finden sich im Vermögenshaushalt eine Million Euro, die vorsorglich für den eventuellen Ankauf von Grundstücken eingeplant werden. Außerdem sind 500 000 Euro für die Generalsanierung des gemeindeeigenen Mietshauses Am Griesfeld 8 vorgesehen und 300 000 Euro für den Ersatz eines baufälligen Lagergebäudes am kommunalen Bauhof. Im Bereich Tiefbau kalkuliert man 250 000 Euro für die Umgestaltung der Bahnhofstraße und 150 000 Euro für den Straßenbau An der Point ein. 155 000 Euro sollen in diverse kleinere Baumaßnahmen in Schule und Hort gesteckt werden, mit 115 000 Euro schlägt der Wegebau im Friedhof zu Buche. Keiner der übrigen Ausgabeposten im Vermögenshaushalt übersteigt 100 000 Euro.

Im Verwaltungshaushalt für den laufenden Betrieb des Jahres ist die Kreisumlage mit 2,3 Millionen Euro die kostspieligste Ausgabe. Mit 3,2 Millionen Euro ist der kommunale Anteil an der Einkommensteuer Schondorfs wichtigste Einnahmequelle. An Gewerbesteuer erwartet Hanel 950 000 Euro, ein Viertel davon muss an Bund und Länder weitergegeben werden. Die Grundsteuern sind mit 580 000 Euro eingeplant, etwa eine Million soll mit den übrigen Steuern und Schlüsselzuweisungen im Rahmen des kommunalen Finanzausgleichs eingenommen werden. Mindestens 2,7 Millionen Euro sollen nach Kalkulation des Kämmerers am Jahresende von den Rücklagen übrig bleiben. Dieses Polster wird in den kommende Jahren auch benötigt werden, meint Bürgermeister Herrmann: für Kindergarten, Hort oder Ganztagsschule und für die anstehenden Renovierungen der Sozialwohnungen.

© SZ vom 29.03.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: