Schondorf:Günstiger Wohnraum

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Schondorf will nun doch selbst auf dem Prix-Gelände bauen

Aufgrund der hohen Grundstückspreise finden in Schondorf selbst Menschen mit mittlerem Einkommen kaum mehr bezahlbare Wohnungen. Der Gemeinderat hat deshalb seine Position revidiert und will nun doch selber Wohnungen auf dem Prix-Gelände bauen, um günstigere Wohnungen zu schaffen. Die Altlasten sollen beseitigt werden, ehe die ersten Bagger anrollen. Die Kosten schätzt Bürgermeister Alexander Herrmann (Grüne) auf etwa 310 000 Euro. Ursprünglich sollten auf dem Prix-Gelände nur Einfamilienhäuser entstehen; aufgrund der Wohnungsnot hat die Kommune diese Pläne aufgegeben.

Geplant sind 19 Reihenhäuser sowie zwei Geschosswohnungsbauten mit 53 und zwölf Wohneinheiten. Die Gemeinde hat etwa 20 000 Quadratmeter Fabrikgelände im Zentrum Schondorfs von der Sparkasse gekauft und will mit dem künftigen privaten Investor einen Vertrag abschließen, wonach dieser 30 Prozent der Geschossflächen zu günstigeren Preisen abgeben muss. Am Mittwoch beschloss das Gremium auf Vorschlag von Rainer Jünger (CSU) außerdem eine Beteiligung am kommunalen Wohnförderprogramm des Freistaates. Im Frühjahr 2016 war diese Idee noch verworfen worden.

Offen bleibt jedoch, in welchem Umfang die Gemeinde einsteigt. Das Förderprogramm sieht einen Zuschuss für Bau und Grunderwerb in Höhe von 30 Prozent vom Freistaat und einen Kommunalkredit mit 30 Jahren Laufzeit zu 0,99 Prozent Zinsen vor. Die Kommune müsste laut Bürgermeister etwa acht Millionen Schulden machen für den Bau des größeren Gebäudes mit 53 Wohneinheiten. Realistischer wäre, dass die Kommune den kleineren Geschosswohnungsbau selbst errichtet und vermietet; zudem könnte man noch auf einem weiteren kommunalen Grundstück bauen, sagte der Bürgermeister. Schondorf hat derzeit 6,5 Millionen Euro Schulden und erhofft sich vom Verkauf des Prix-Geländes 4,5 Millionen Euro Erlös.

Die Kommune besitzt derzeit insgesamt 56 Wohnungen, die günstig vermietet werden, etwa die Seebergsiedlung. Allerdings müssen diese Objekte renoviert werden. "Wir haben einen Sanierungsstau", stellte Herrmann fest.

Für die Altlasten auf dem Prix-Gelände scheint sich eine Lösung abzuzeichnen - "bevor es mit dem Bau losgeht", erklärte der Bürgermeister. Man werde mit dem Landratsamt einen Sanierungsvertrag abschließen. Von den Kosten muss die Sparkasse die Hälfte übernehmen, so ist es im Kaufvertrag vereinbart.

© SZ vom 11.04.2017 / bip - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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