Schondorf:Biberabschuss abgelehnt

Schondorf will nur die Dämme im Moosgraben beseitigen lassen

Sie hätte es als erste ihrer Art im Fünfseenland erwischen können: Für eine Schondorfer Biberfamilie hat die Gemeinde die Abschussgenehmigung erhalten. "Erstaunlicherweise", wie Bürgermeister Alexander Herrmann (Grüne) in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats anmerkte. Am Moosgraben, an der Flurgrenze zu Hechenwang, habe sich eine größere Familie in einer imposanten Biberburg niedergelassen und bereits sechs Stauwerke im Bach errichtet.

Die Frage des Rathauschefs, "stört der Biber uns so, dass wir ihn beseitigen müssen?" wurde dann allerdings im Gremium fast einhellig verneint. Nur Martin Wagner (CSU) sprach sich für eine Bestandsregulierung durch Jagd aus, die übrigen Gemeinderäte standen den Nagetieren wohlwollend gegenüber. "Es sind doch eh alles nur saure Feuchtwiesen, die da vernässen", fand Helga Gall (Grüne). "Wenn nicht dort, wo dann?", meinte auch Stefan Birkner (CSU). Und Rudi Hoffmann (Grüne) erinnerte daran, dass es in Schondorf "momentan keinen einzigen praktizierenden Landwirt mehr gibt". Allzu hohe Schadenersatzforderungen seien da wohl nicht zu erwarten. Also entschied man, die Biber weder zu schießen noch einzufangen. Auch ihre Burg soll nicht geschleift werden, doch die Stauwerke will man im Rahmen der Grabenräumung beseitigen. Während im Landkreis Starnberg noch kein Biber eingefangen wurde, müssen in Landsberg jährlich etwa 25 Biber entfernt werden - vor allem am Lech und an der Paar.

© SZ vom 14.01.2017 / arm - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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