Schondorf:24 Häuser und ein "Aal"

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Schondorf bringt Plan für das Prix-Gelände auf den Weg

21 Reihen-, drei Doppelhäuser und ein langer, geschwungener Wohnblock mit gesamt 4350 Quadratmetern Geschossfläche sind im Bebauungsplanentwurf für das Prix-Gelände im Ortszentrum vorgesehen. Schondorf kann also grob geschätzt mit 200 bis 250 Neubürgern rechnen, wenn das Wohngebiet auf dem vormaligen Firmenareal fertiggestellt ist. Das Konzept von Architekt Heiko von Meier hat der Gemeinderat in der Sitzung am Mittwoch einstimmig gebilligt, der Bebauungsplan wird nun im verkürzten Verfahren öffentlich ausgelegt. Einige Details bleiben vorerst ungeklärt, denn die Pläne des Landkreises für eine Erweiterung der angrenzenden Realschule sind noch offen.

Das Quartier zwischen Bahnlinie, Schul- und Ringstraße umfasst einschließlich Real- und Grundschule 5,5 Hektar. Im Norden, wo noch drei Produktionshallen stehen, hatte die Gemeinde 2,1 Hektar für 4,2 Millionen Euro erworben, 3700 Quadratmeter davon sind für die Turnhalle vorgesehen. Abzüglich der Grün- und Erschließungsflächen verbleiben 1,3 Hektar für die Wohnbebauung, die Schondorf einem Investor überlassen will. Mit der Projektbegleitung hat man die Fachanwälte Klaus Hoffmann und Jürgen Greß beauftragt.

Als frühesten Baubeginn habe das Landratsamt Landsberg das kommende Frühjahr im Visier, sagte von Meier - fügte aber hinzu, dass er diesen Termin für unrealistisch hält. Zwischen Schule und Wohngebiet soll die neue Dreifach-Turnhalle entstehen: Die Verhandlungen dazu mit dem Landkreis dauern an. Hinzu kommt, dass auch eine Erweiterung am nordwestlichen Realschulgebäude gewünscht wird: Nebenan steht ein Haus der Gemeinde, in dem drei Mietparteien wohnen. Beim Ausbau der Schule müsste es aufwendig durch Unterfangungen oder Spundwände gesichert werden. Von Meier hatte daher vorgeschlagen, den aus den 1960er Jahren stammenden Bau abzureißen und dafür drei oder vier Reihenhäuser zu errichten. Der Gemeinderat aber votierte einstimmig dafür, in den Verhandlungen mit dem Landkreis einen Erhalt des Hauses anzustreben. Offen ist zudem, ob ein zentrales Blockheizkraftwerk für Schule und Wohngebiet realisiert wird: Während Schondorf auf Gas setzt, will der Landkreis Holz verfeuern.

Auch Lage und Größe der Turnhalle stehen noch nicht genau fest. Weil der Neubau bis 4,50 Meter tief in der Erde versenkt werden soll, muss der darunter verlaufenden Kanal des Mühlbachs neu verlegt werden. Die ursprüngliche Idee, den verrohrten Bach im künftigen Wohnquartier teilweise freizulegen, habe man aufgegeben, bedauerte von Meier : Dazu weise das zwei Meter unter der Erde verlaufende Gewässer zu wenig Gefälle auf. Er hatte das Baugebiet im Entwurf in vier Zonen aufgeteilt. Auf dem Eckgrundstück im Nordwesten soll nur ein Ein- oder Zweifamilienhaus stehen, nach Süden und Osten schließen sich im Plan sechs Gebäude mit drei bis vier Reihenhäusern an. Zwischen dieser Zone und dem Geschosswohnungsbau an der Bahnlinie ist Raum für zwei Doppelhäuser vorgesehen. Der Block, für den von Meier den Spitznamen "Aal" einführte, soll eine Grundfläche von 1450 Quadratmetern, drei Etagen und ein Flachdach erhalten. Für die übrigen Gebäude sind zwei Vollgeschosse und Satteldächer geplant.

© SZ vom 21.08.2015 / arm - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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